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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Intracavale Fehllage eines Doppel-J-Ureterkatheters

Meeting Abstract

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  • Eva-Maria Klenke - Brüderkrankenhaus St. Josef, Paderborn, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP 1.4

doi: 10.3205/19nrwgu50, urn:nbn:de:0183-19nrwgu501

Published: February 25, 2019

© 2019 Klenke.
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Einleitung: Bei transurethraler Resektion von ostiumnahen Tumoren in der Blase wird zum Schutz des Ostiums häufig eine Doppel-J-Einlage durchgeführt. Hierbei sind Fehllagen des Doppel-J-Katheters innerhalb der harnableitenden Wege bekannte Komplikationen. Doch auch eine Perforation und Fehllage des Katheters in die V. cava ist möglich.

Methode: Wir präsentieren eine Fallvorstellung eines 48-jährigen Patienten, bei dem es im Rahmen einer transurethralen Nachresektion der Blase zur Fehleinlage eines Doppel-J-Katheters in die V. cava kam.

Ergebnisse: Bei der Erstresektion eines ostiumnahen, etwa kirschkerngroßen Tumors wurde ein Doppel-J-Katheter rechts eingeführt. Histologisch bestätigte sich anschließend ein pTa high grade Befund und leitliniengerecht erfolgte sechs Wochen später die Nachresektion. Hierbei zeigte sich der Doppel-J-Katheter in die Blase disloziert und wurde zunächst entfernt. Die alte Resektionsnarbe präsentierte sich geschwollen und die Ostiumsuche war erschwert. Letztendlich konnte ein Doppel-J-Katheter platziert und die Nachresektion durchgeführt werden. Drei Tage später stellte sich der Patient erneut vor, nachdem ein Staging CT durchgeführt wurde. In diesem zeigte sich eine intracavale Doppel-J-Katheter Fehllage; beide Enden des Doppel-J-Katheters waren regelrecht gekringelt, das obere Ende in der V. cava auf Höhe der Nierenvenen, das untere Ende in der Blase gelegen. Der Patient war vollkommen beschwerdefrei. Unter Heparinisierung wurde der Doppel-J-Katheter schließlich cystoskopisch entfernt und der Urin blieb klar.

Schlussfolgerung: Bei der ostiumnahen Nachresektion kommt es zwangsläufig auch zur Eröffnung von Venen paraureteral. Hierbei muss es zur Einlage des Doppel-J-Katheters in den Plexus venosus vesicalis gekommen sein. Der Plexus drainiert in die V. iliaca interna und schließlich in die V. cava. Die intracavale Fehllage eines Doppel-J-Katheters ist bisher nur in wenigen Einzelfällen beschrieben. In einigen Fällen sind sogar Fehllagen bis zum rechten Herzen beschrieben.

Ist absehbar, dass bei einer transurethralen Resektion der Blase eine Doppel-J-Einlage notwendig wird, sollte dies nach Möglichkeit unter Röntgendurchleuchtung stattfinden. Zudem empfehlen wir Sonographiekontrollen nach Doppel-J-Einlage zur Sicherstellung einer korrekten Lage auch bei Beschwerdefreiheit des Patienten.

Abbildung 1 [Abb. 1]