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Luft in der Blasenwand – eine seltene Diagnose
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Published: | February 25, 2019 |
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Einleitung: Das seltene Krankheitsbild der emphysematösen Zystitis wird durch gasbildene Bakterien oder Pilze verursacht. Prädisponierend sind weibliches Geschlecht, Diabetes mellitus, Blasenentleerungsstörung, rez. Infekte. Diagnose durch Röntgen- oder CT-Abdomen.
Kasuistik: 74-jährige Diabetikerin mit seit 3 Wochen bestehenden Diarrhoen und krampfartigen abdominellen Schmerzen. Fraglich vaginale Gas- und Stuhlabgänge. Dys- und Algurie bei erschwerter Miktion. Ambulante Feststellung von Mikrohämaturie.
Verlauf: Zuverlegung der Patientin bei CT-grafischem Nachweis einer emphysematösen Zystitis. Auswärts bereits Koloskopie mit Ausschluss rektovaginaler Fistel gelaufen. Laborchemisch diskrete Infektzeichen bei Kreatininelevation auf 1,98 mg/dl. In domo sofortige DK-Ableitung und parenterale Antibiose mit Ciprofloxacin. Hierunter symptomatische Besserung. Gynäkologische Untersuchung sowie rektal/vesikale KM-Füllungen ohne Fistelnachweis. Im Verlaufs-CT kein Gaseinschluss der Blasenwand mehr nachweisbar. In der Zystoskopie eingeblutete Ureterenleiste und Leukoplakie am Blasenauslass, Ausschluss einer Fistel.
Schlussfolgerung: Bei radiologischer Diagnose rasche resistenzgerechte Einleitung einer parenteralen Antibiose und kontinuierliche Harnableitung, ggf. Hyperglykämiekorrektur. Meist Nachweis von E. coli oder Klebsiella pneumoniae in der Urinkultur.