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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Hyperthermale intravesikale Chemotherapie mit Mitomycin 40 mg (HIVEC) als alternative Behandlungsstrategie bei nichtmuskelinvasivem Urothelkarzinom der Harnblase

Meeting Abstract

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  • Pantelis Dimitroulis - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Barbara Hospital, Gladbeck, Deutschland
  • Cajetan Nzeh - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Barbara Hospital, Gladbeck, Deutschland
  • Bernhard Planz - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Barbara Hospital, Gladbeck, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV 4.6

doi: 10.3205/19nrwgu38, urn:nbn:de:0183-19nrwgu380

Published: February 25, 2019

© 2019 Dimitroulis et al.
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Einleitung: Das Urothelkarzinom der Harnblase stellt den zweithäufigsten Urogenitaltumor dar. Das Erkrankungsrisiko bis 75 Jahre beträgt 2–3% für Männer und 0,5–1% für Frauen und die Rezidivrate bis zu 70%. Die hyperthermale intravesikale Chemotherapie mit Mitomycin bietet einen strategischen Ansatz, der die Effektivität der Chemotherapie verbessert.

Methode: 37 konsekutive Patienten, 28 (76%) Männer und 9 (24%) Frauen, mit histologisch gesichertem Urothelkarzinom der Harnblase erhielten vom 2014 bis 2017 im ambulanten Setting 6 Sitzungen einer HIVEC Therapie in wöchentlichem Abstand und wurden nach Pseudoanonymisierung in unsere retrospektive Studie eingeschlossen. Nach dem Abschluss der Therapie erfolgte eine Verlaufskontrolle mittels Urethrozystoskopie zur Beurteilung des Outcomes.

Ergebnisse: Im Median waren die Patienten 76 Jahre alt und gaben einen Nikotinabusus von 73% an. Die HIVEC Therapie erfolgte 2,5 Monate (median) nach der TUR-Blase. 16 Patienten hatten intermediate risk und 21 high risk Urothelkarzinom der Harnblase. Bei 16 high risk Patienten (84%) zeigte sich in der Verlaufskontrolle für einen medianen Zeitraum von 18 Monaten Tumorfreiheit. Ein Rezidiv wurde bei 3 Patienten festgestellt, bei einem davon eine Progression (pT2). Bei Patienten mit intermediate risk Blasentumoren betrug die Tumorfreiheitsrate 100% für durchschnittlich 14 Monate. Insgesamt war die Komplikationsrate der HIVEC Therapie geringfügig (5%).

Schlussfolgerung: HIVEC Therapie ist eine effektive und gut verträgliche Weiterentwicklung der Instillationstherapie mit Mitomycin 40 mg bei nichtmuskelinvasiven Blasentumoren. Das HIVEC-Verfahren ist preisgünstig und stellt eine gute Therapieoption bei nicht operationsfähigen alten Patienten mit Komorbidität oder BCG-Versager. Die Länge der Tumorfreiheit nach HIVEC Therapie muss noch in weiteren Studien untersucht werden.