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Prädiktoren von Thrombosen bei testikulären Keimzelltumoren unter Platin-haltiger Chemotherapie
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Published: | February 25, 2019 |
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Einleitung: Patienten mit testikulärem Keimzelltumor unter platin-haltiger Chemotherapie haben ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer venösen Thrombose. Das Ziel dieser Studie ist die Analyse von Risikofaktoren für die Entstehung einer venösen Thrombose bei Keimzelltumoren unter platin-haltiger Chemotherapie.
Methode: Wir führten eine retrospektive Multicenter-Studie mit 255 Patienten mit testikulärem Keimzelltumor, die eine platin-haltige Chemotherapie zwischen 2003 und 2018 erhalten haben, durch. Es erfolgte die Analyse der Patienten- und Tumorcharakteristika von Patienten mit und ohne Thrombose.
Ergebnisse: 49 (19%) aller Patienten erlitten eine venöse Thrombose, die in der Mehrzahl eine Lungenembolie sowie eine tiefe Beinevenenthrombose (47%) darstellten. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Entstehung einer venösen Thrombose zwischen First- und Second-Line Chemotherapie-Regimen. Die Multivariatanalyse ergab ein signifikant erhöhtes Risiko für eine venöse Thrombose bei Patienten mit klinischem Stadium ≥ IIC (OR 2.259 [95% CI 1.105 – 4.618], p=0.026), erhöhtem Serumwert von LDH (OR 2.162 [95% CI 1.018 – 4.593], p=0.045), febriler Neutropenie (OR 2.973 [95% CI 1.363 – 6.487], p=0.006) und einem zentralen Venenkatheter (OR 3.465 [95% CI 1.068 – 11.243], p=0.039). Patienten mit einer venösen Thrombose hatten ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben (p = 0.033) während eines medianen Follow-ups von 8 [IQR 2 – 18] Monaten im Vergleich zu Patienten ohne Thrombose.
Schlussfolgerung: 19% aller Patienten, die eine platin-haltige Chemotherapie auf Grund eines testikulären Keimzelltumors erhalten haben, erlitten eine venöse Thrombose, was mit einem reduzierten Gesamtüberleben vergesellschaftet war. Ein klinisches Stadium ≥ IIC, ein erhöhtes Serum-LDH, das Vorliegen von febriler Neutropenie sowie eines zentralen Venenkatheters waren Risikofaktoren für die Entstehung einer venösen Thrombose. Behandelnde Urologen sollten Risikopatienten über die Möglichkeit einer Thrombosentstehung informieren und diese Patienten engmaschig überwachen.