gms | German Medical Science

65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Retrospektive Evaluierung von Risikofaktoren bei behandelten Hodentumorpatienten der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Münster

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Armin Secker - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Urologie, Münster, Deutschland
  • Bengt Schilling - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Urologie, Münster, Deutschland
  • Andres Schrader - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Urologie, Münster, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV 4.3

doi: 10.3205/19nrwgu35, urn:nbn:de:0183-19nrwgu358

Published: February 25, 2019

© 2019 Secker et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: In der retrospektiven Aufarbeitung wurden Patienten- und Erkrankungsmerkmale von Hodentumorpatienten analysiert, die ursächlich für das mögliche Auftreten von Rezidiven sein können. Grundlage dieser Arbeit bildet die Hodentumordatenbank der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Münster mit Patientendaten aus dem Zeitraum von 1998 bis 2018.

Methode: Die Analyse der zugrundeliegenden Datenbank umfasst insgesamt 96 Patienten mit einem Keimzelltumor des Hodens, davon 45 Patienten mit einem Rezidiv der Grunderkrankung und 51 Patienten, die dokumentiert für einen Nachsorgezeitraum von 60 Monaten rezidivfrei blieben. Die zu untersuchenden Merkmale umfassen biometrische Daten zur Person, Tumorerkrankung, Labordiagnostik (Hb, CRP, Kreatinin) sowie zur durchgeführten systemischen Therapie.

Ergebnisse: In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass es bei Nichtseminompatienten im klinischen Stadium I ohne Risikofaktoren, die mittels Active-Surveillance-Therapie überwacht wurden, zu einem vermehrten Auftreten von Rezidiven gekommen ist, im Vergleich zu Nichtseminompatienten des gleichen Stadiums mit Risikofaktoren, die eine Chemotherapie erhielten. Weiterhin konnte dargestellt werden, dass Patienten in einem fortgeschrittenen Tumorstadium im Sinne einer schlechten Prognose nach IGCCCG-Klassifikation von einer hochdosierten Therapie mit Stammzelltransfusion im Rahmen einer interdisziplinären Versorgung in einem Zentrum zu profitieren scheinen.

Schlussfolgerung: Weder die Standardlaborparameter noch die Patientencharekteristika konnten einen signifikanten Risikofaktor darstellen. Lediglich das Erkrankungsstadium konnte als Risikofaktor für die Vorhersagbarkeit eines Rezidives in ausgewählten Fällen dargestellt werden. Neue Ansätze wie beispielsweise mRNA-Analytik erscheint diesbezüglich vielversprechender.