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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Stellt der Fragebogen zur Erfassung der Belastung Krebskranker (FBK-R10) ein valides Screeninginstrument zur Identifizierung belasteter Patienten nach rad. Prostatektomie (RPE) dar und beeinflusst es das Outcome?

Meeting Abstract

  • Oliver Brock - Kliniken Hartenstein GmbH & Co. KG, Bad Wildungen, Deutschland
  • Marius Cristian Butea-Bocu - Kliniken Hartenstein GmbH & Co. KG, Bad Wildungen, Deutschland
  • Guido Müller - Kliniken Hartenstein GmbH & Co. KG, Bad Wildungen, Deutschland
  • Ullrich Otto - Kliniken Hartenstein GmbH & Co. KG, Bad Wildungen, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV 2.9

doi: 10.3205/19nrwgu18, urn:nbn:de:0183-19nrwgu180

Published: February 25, 2019

© 2019 Brock et al.
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Text

Fragestellung: Korreliert die Inanspruchnahme eines psychologischen Gespräches (PSY) während der AHB Maßnahme mit dem Score des FBK-R10 zur Aufnahme und weisen Patienten nach Inanspruchnahme ein besseres funktionelles Ergebnis verglichen mit im FBK-R10 zwar als belastet identifizierten Patienten (≥11 Punkte) jedoch ohne Wunsch nach einer psychologischen Konsultation (oWPSY) auf?

Methodik: Im Zuge der Frührehabilitation (AHB) wurden Daten von Patienten nach RPE bis 35 Tage postoperativ im Zeitraum der Jahre 2014 bis 2017 im UKR retrospektiv ausgewertet. Das Kollektiv wurde entsprechend Inanspruchnahme (jaPSY) und nicht Inanspruchnahme (neinPSY) bzw. oWPSY aufgeteilt. Die psychische Belastung wurde zur Altersverteilung (AG1<60; AG2 60–69; AG3>69 Jahre), den onkologischen Parametern (TNM, R, PSA), der Operationsmethode (offen RRP, Roboter-assistiert, laparoskopisch) auf Unterschiede hin untersucht. Die nach Otto et al. eingeteilte Inkontinenz, sowie die Parameter Miktionsfrequenz, Anzahl der Vorlagen, der quantifizierte Urinverlust im 24h-Pad-Test und der Uroflowmetrie, währen der AHB, wurden zwischen den Kohorten und den Subgruppen untersucht.

Ergebnisse: Von insgesamt 11.668 Patienten nach RP traten 10.012 (85,81%) eine AHB bis 35 Tage postoperativ an. Eine Inkontinenz zu Beginn der AHB, gemessen durch den 24h-Pad-Test, wiesen 7.303 (72,94%) der Patienten auf. Die Patienten wurden zu 4.985 (49,79%) offen RRP, zu 4.255 (42,50%) Roboter-assistiert und zu 772 (7,71%) konventionell laparoskopisch operiert. Diese verteilten sich auf jaPSY und neinPSY zu 3.449 (34,45%) bzw. 6.563 (65,55%). Von den neinPSY waren 2.198 (33,49%) oWPSY. Unterschiede zwischen den drei Kohorten waren nicht signifikant betreffend präoperativen PSA-Wert (p>0,05) und den TNM Stadien (p>0,05, p>0,05, p>0,05). jaPSY waren im median jünger als neinPSY (65 vs. 69, p<0,001), der mediane Urinverlust lag höher bei jaPSY (189 vs. 146, p<0,001).

Schlussfolgerung: Der FBK-R10 identifiziert in signifikant gutem Maße psychisch belastete Patienten zum Aufnahmezeitpunkt der AHB. In der univariaten Regressionsanalyse lassen sich zahlreiche Parameter identifizieren die eine jaPSY befürworten. In der multivariaten Analyse konnten lediglich Alter, Urinverlust im 24h-Pad-Test sowie der FBK-R10 Wert zur Aufnahme als Indikatoren identifiziert werden. Die funktionellen Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede in Abhängigkeit der gemessenen Belastung und tatsächlichen Inanspruchnahme eines psychologischen Konsils.