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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Minimalinvasive vs. offene Nierenteilresektionen: Update 2018

Meeting Abstract

  • Anselm Boy - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Markus Heiland - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Alexander Roosen - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Justine Hein - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Burkhard Ubrig - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV 1.8

doi: 10.3205/19nrwgu08, urn:nbn:de:0183-19nrwgu086

Published: February 25, 2019

© 2019 Boy et al.
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Einleitung: Bei der organerhaltenden Nierentumorresektion zeigt sich ein Trend zu minimal-invasiven und robotisch-assistierten Verfahren, welches an Zentren mit Robotik-Systemen in der Regel die laparoskopischen, aber auch die offenen Verfahren verdrängt.

Methode: Monozentrische explorative retrospektive Auswertung aller Nierenteilresektionen sortiert nach Zeiträumen, gebildet nach Häufigkeit der Verfahrens: 2009-2011 (T1, ausschließlich offen vs. lap.); 2012-2015 (T2, offen vs. lap. vs. robotisch); 2016-10/2018 (T3, offen vs. robotisch). Verglichen wurden präoperative Charakteristika, OP-Qualitätskriterien/-Komplikationen (Trifecta-Kriterien: R0-Resektion, Ischämie ≤25 min, Fehlen jeglicher Komplikationen) und die postoperative Nierenfunktion.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 434 Patienten in die Analyse eingeschlossen (T1: 75, T2: 179, T3: 180). Die Trifecta-Kriterien konnten insgesamt bei 56% der Patienten erreicht werden. Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den offenen und minimalinvasiven Verfahren (robot.-ass 61,2%; lap. 70,6%, offen 41,7%, p<0.05), jedoch nicht zwischen den robot.-assistiertend und laparoskopischen (p=0.285). Zwischen den Zeitpunkten zeigten sich Unterschiede, welche aber nicht signifikant waren (robot.-ass. T2 64% vs. T3 59,9%, offen T1 36,4% vs. T2 50,8% vs. T3 22,2%, lap. T1 73,1% vs. T2 71,4%). Offene Nierenteilresektionen behielten im dritten Zeitraum nur noch eine Sonderstellung und wurden 18 mal durchgeführt. Konversionen zu offenen Verfahren zeigten sich in 3,4% der Fälle.

Schlussfolgerungen: Die robotisch-assistierte Nierenteilresektion stellt auch bei der Ausweitung der Indikationen ein sicheres Verfahren dar und verdrängt die anderen Verfahren vollständig. Offene Nierenteilresektionen werden nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt und sind mit einem schlechteren Erreichen der Qualitätskriterien (Trifecta) assoziiert. Randomisierte klinische Studien stehen bislang aus, so dass sich die bestehende Evidenz auf Beobachtungsstudien stützt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind RCTs aus Gründen der Patientenpräferenz und verfügbarer Systeme wahrscheinlich nicht mehr durchführbar.