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64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Postoperative Ergebnisse unter sakraler Neuromodulation nach Blasenschrittmacherimplantation bei 30 Patienten nach einem Follow-up von 6 Wochen und 1 Jahr

Meeting Abstract

  • presenting/speaker M. Nikolov - St. Barbara-Hospital-KKEL, Urologie, Gladbeck, Germany
  • M.J. Gmelin - St. Barbara-Hospital-KKEL, Urologie, Gladbeck, Germany
  • G. Tichy-Voß - St. Barbara-Hospital-KKEL, Urologie, Gladbeck, Germany
  • B. Planz - St. Barbara-Hospital-KKEL, Urologie, Gladbeck, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP 1.12

doi: 10.3205/18nrwgu54, urn:nbn:de:0183-18nrwgu542

Published: February 15, 2018

© 2018 Nikolov et al.
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Text

Einleitung: Bei der sakralen Neuromodulation werden elektrische Impulse von einem Schrittmacher an die sakralen Nerven abgegeben, welche die Funktion der Blase und des Enddarms steuern, wodurch eine Symptomverbesserung einer komplexen Blasenfunktionsstörung erreicht werden kann. Indikationen für eine Blasenschrittmacherimplantation sind u.a. ein OAB-Syndrom mit und ohne Dranginkontinenz, neurogene Blasenentleerungsstörung sowie chronische Harnretention. Erst nach erfolgreicher Testphase mit Neurostimulationselektroden (Tined-Lead) erfolgt die endgültige Blasenschrittmacherimplantation.

Material und Methodik: Insgesamt wurden n=30 Patienten (5 männlich) mit einem medianen Lebensalter von 59 ± 16 Jahren untersucht. Die Indikation für die Implantation eines Blasenschrittmachers waren bei n=21 ein OAB-Syndrom mit oder ohne Dranginkontinenz, partiell mit Restharnbildung, bei n=9 eine neurogene Blasenentleerungsstörung mit oder ohne Restharnbildung. Bei zwei Patientinnen bestand zusätzlich eine Stuhlinkontinenz. Alle Patienten erhielten eine urodynamische Diagnostik.7 Patienten hatten bereits eine Vorbehandlung mit Botulinumtoxin oder einer EMDA Therapie. Alle Patienten erhielten eine vier wöchige Testphase.

Ergebnisse: Bei n=2 wurde auf Grund einer frustranen Testphase mit den Neurostimulationselektroden (Tined-Lead S3) keine permanente SM-Implantation durchgeführt, bei allen anderen Patienten wurde ein- bzw. beidseits implantiert. Insgesamt kam es bei allen Patienten zu einer signifikanten Besserung der Symptomatik (Rückgang der Miktionsfrequenz und der Nykturie sowie der Drangsymptomatik und der Restharnbildung). Bei 2 Patienten musste im Verlauf eine Explantation des Schrittmachers erfolgen (n=1 infektbedingt, n=1 MRT-bedingt). Bei den Schrittmacherkontrollen nach 6 Wochen und einem Jahr bestand bei allen Aggregaten eine volle Funktionsfähigkeit. Nahezu alle Patienten waren mit dem Ergebnis der Neuromodulation subjektiv zufrieden.

Schlussfolgerung: Die sakrale Neuromodulation stellt nach erfolgloser konservativer oder medikamentöser Behandlung eine hervorragende Therapieoption (Evidenz Grad A) dar.