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64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Leydigzelltumor

Meeting Abstract

  • presenting/speaker S. Elier - Klinikum-Westfalen GmbH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Dortmund, Germany
  • H. Weide - Klinikum-Westfalen GmbH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Dortmund, Germany
  • J. Rüffin - Klinikum-Westfalen GmbH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Dortmund, Germany
  • M. Rudolf - Klinikum-Westfalen GmbH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Dortmund, Germany
  • F. Wissing - Klinikum-Westfalen GmbH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Dortmund, Germany
  • S. Orth - Klinikum-Westfalen GmbH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Dortmund, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP 1.2

doi: 10.3205/18nrwgu45, urn:nbn:de:0183-18nrwgu450

Published: February 15, 2018

© 2018 Elier et al.
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Der Leydigzelltumor gehört zu den seltenen Hodentumoren (ca. 2-3%). Der Erkrankungsgipfel liegt im 50.-60. LJ. Bei 3% der Pat. treten die Tumore bilateral auf. Über 90% der Tumore sind benigne. Weltweit wurden bisher etwa 100 maligne Leydigzelltumore beschrieben.

Der Pat. war wg. einer chron. Epididymitis und zunehmender Skrotalschwellung in amb. Behandlung. Wir sahen einen multimorbiden, 70-jährigen Pat. mit progred. Skrotalschwellung re. Sonographisch zeigte sich eine echoreiche RF intraskrotal re. ohne Darstellung normalen Hodenparenchyms. Es bestand keine signifikante Gynäkomastie. Laborchem. waren LDH, beta-HCG und Testosteron normwertig; Estradiol-E2 mit 76,4 pg/ml signifikant erhöht.

Aufgrund des dringenden Malignomverdachtes wurde eine ing. Semicastratio re. durchgeführt. Es zeigte sich ein ca. 14 x 11 x 7 cm messendes Orchiektomiepräparat, welches komplett tumorös durchsetzt war.

Histopatholog. Primärbefund: ausgedehnte Infiltrate eines epitheloiden TU. Histomorpholog. und immunhistochemisch war in erster Linie von einem Leydigzelltumors auszugehen. Es zeigten sich jedoch Malignitätskriterieren, so dass hinsichtlich der Dignitätsbeurteilung eine Referenzpathologie veranlasst wurde. Diese ergab einen malignen Leydigzelltumor (herdförmig starke Proliferation und ausgedehnte Samenstranginfiltration sowie einer LK-Metastase im Samenstrang).

Ein maligner Leydigzelltumor ist eine seltene Tumorentität. Da der Tumor weder strahlen- noch chemotherapiesensibel ist, liegt die Therapie in der chirurg. Sanierung. Eine regelmäßige Nachsorge ist erforderlich, um Metastasen (ca. 70% retroperitoneale und inguinale LK, 45% Leber, 40% Lunge, 25% Knochen) chirurgisch zu therapieren.