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64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Die Bedeutung N6-Methyladenosin (m6A) Reader beim klarzelligen Nierenzellkarzinom

Meeting Abstract

  • presenting/speaker F. von Hagen - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Urologie, Bonn, Germany
  • L. Gundert - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Urologie, Bonn, Germany
  • A. Strick - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Urologie, Bonn, Germany
  • Y. Tolkach - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn, Pathologie, Bonn, Germany
  • G. Kristiansen - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn, Pathologie, Bonn, Germany
  • M. Toma - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn, Pathologie, Bonn, Germany
  • S.C. Müller - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Urologie, Bonn, Germany
  • J. Ellinger - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Urologie, Bonn, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 3.7

doi: 10.3205/18nrwgu24, urn:nbn:de:0183-18nrwgu247

Published: February 15, 2018

© 2018 von Hagen et al.
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Fragestellung: N6-Methyladenosin ist die häufigste bekannte RNA-Modifikation des Menschen. Sie verändert die Sekundärstruktur und damit die Stabilität von RNA-Molekülen. Diverse Gene sind an der Entstehung, Aufrechterhaltung und der Funktionalität dieser Modifikation beteiligt. Man spricht in diesem Zusammenhang von RNA-bindenden Proteinen (Reader), Methylasen (Writer) und Demethylasen (Eraser). In dieser Studie soll die Bedeutung der Reader HNRNPA2B1, HNRNPC, YTHDC1, YTHDF1, YTHDF2, sowie YTHDF3 untersucht werden.

Methodik: Es wurde die Gesamt-RNA aus Nierengewebe von 166 klarzelligen Nierenzellkarzinomen (ccRCC) und 102 gesunden Nierengeweben isoliert. Die mRNA-Expressionsprofile von HNRNPA2B1, HNRNPC, YTHDC1, YTHDF1, YTHDF2, und YTHDF3 wurden mittels quantitativer Real-Time-PCR ermittelt. Die Expressionslevel wurden sowohl mit dem Overall-Survival, als auch mit klinisch-pathologischen Daten korreliert. Das TCGA-Datenset wurde zur externen Validierung genutzt.

Ergebnis: Die Expression von allen m6A-Readern zeigte sich im ccRCC signifikant herabreguliert im Vergleich zu gesundem Nierengewebe (alle p<0.001). Darüber hinaus sind niedrige Expressionsniveaus mit einem fortgeschrittenen pT-Stadium (pT1 vs. pT2 vs. pT3 vs. pT4: HNRNPC, p=0,039) sowie dem Vorhandensein von Fernmetastasen (HNRNPA2B1, p=0,037; HNRNPC, p=0,025; YTHDC1, p=0,004; YTHDF1, p=0,010; YTHDF2, p=0,015; YTHDF3, p=0,021) korreliert. Die Kaplan-Meier Analysen zeigen, dass niedrige Level von HNRNPC (log-rank p=0,060), YTHDC1 (log rank p=0,004), YTHDF1 (log rank p=0,046), YTHDF3 (log rank p=0.002) mit einem kürzeren Gesamtüberleben assoziiert sind. Die Validierung der Untersuchungsergebnisse mit dem TCGA Datensatz für das ccRCC zeigte für HNRNPA2B1 (p=0,001), HNRNPC (p=0,012), YTHDF1 (p<0,001) und YTHDF3 (p=0,035) ebenfalls eine signifikante Korrelation von verringertem Expressionsniveau und kürzerem Gesamtüberleben.

Schlussfolgerung: Die m6A-Reader sind im ccRCC dysreguliert. Die Abnahme ihrer Genexpression ist ein signifikanter prognostischer Parameter für das Gesamtüberleben der Patienten nach Nephrektomie bzw. Nierenteilresektion.