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64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

22.03. - 23.03.2018, Düsseldorf

Das Ganzkörper-MRT beim Staging von Patienten mit fortgeschrittenen hormonnaiven und kastrationsresistenten Prostatakarzinomen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker A. Schindler - St. Josefshospital, Urologie, Krefeld, Germany
  • M. Horstmann - St. Josefshospital, Urologie, Krefeld, Germany
  • A. Laali - St. Anna, Radiologie, Duisburg, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 64. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Düsseldorf, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 2.10

doi: 10.3205/18nrwgu17, urn:nbn:de:0183-18nrwgu177

Published: February 15, 2018

© 2018 Schindler et al.
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Hintergrund und Fragestellung: Das Ganzkörper-MRT gilt als potentielle Alternative zum herkömmlichen Staging. Wir berichten über unsere Erfahrung mit dem Einsatz des Ganzkörper-MRTs als Staginguntersuchung bei Prostatakarzinompatienten.

Patienten und Methoden: In der Zeit von 8/ 2016 bis 10/ 2017 führten wir bei 13 Pat. insgesamt 15 native Ganzkörper MRTs zur Ausbreitungsdiagnostik durch. Bei 9 Pat. handelte es sich um ein erstes Staging bei neu diagnostiziertem hormonnaiven Hochrisikoprostatakarzinomen. Bei diesen Pat. lag der PSA Wert durchschnittlich bei 117,6 ng/ml (12 bis 423), das mittlere Alter bei 74,5 Jahren (61 bis 84) und der Gleason Score reichte von 7b bis 8. 6 Pat. erhielten ein Follow-up Staging unterlaufender Zweitlinientherapie im kastrationsresistenten Stadium. Bei diesen Pat. lag der PSA Wert durchschnittlich bei 1349,2 ng/ml (8,6 - 7180 ng/ml) und der Gleason Score reichte von 7a bis 9. Kontraindikationen für ein Ganzkörper MRT waren psychomotorische Unruhe und nicht MR-gängige Implantate.

Ergebnisse: Die Untersuchungsdauer betrug im Schnitt eine Stunde. Bei einem Pat. konnte das MRT aufgrund psychomotorischer Unruhe nicht durchgeführt werden, Kontraindikationen aufgrund nicht MR-gängiger Implantate bestanden nicht.Bei den anderen Pat. konnte die Untersuchung problemlos durchgeführt werden. Bei allen Pat. bis auf einen wurden Metastasen in der Bildgebung festgestellt. Bei dem Pat. ohne Metastasennachweis wurde im weiteren Verlauf stanzbioptisch und durch einen PSA Abfall ein Prostatakarzinom ausgeschlossen.In 13 Untersuchungen wurden Knochenmetastasen detektiert. Diese wurden zumeist als diffus und in Projektion auf das Achsenskelett beschrieben, Frakturgefährdungen bestanden nicht. Bei 6 Untersuchungen wurden Organfiliae (hepatisch, lienal und als Harnblaseninfiltration) detektiert. In 5 Untersuchungen wurden Lymphknotenfiliae detektiert. Diese fanden sich iliakal, pelvin und am Leberhilus mit einem mittleren Durchmesser von ca. 1,5cm. Vorteile der Ganzkörper MRT Untersuchung waren eine einzeitige Untersuchung und die fehlende Strahlenbelastung. Eine KM-Gabe war nicht nötig.

Schlussfolgerung: In unserer klinischen Praxis hat sich das Ganzkörper-MRT als praktikable Alternative zum herkömmlichen Tumorstaging ergeben.Mit der Etablierung eines einheitlichen Reporting Systems (z.B. MET-RADS-P analog zu PIRADS) sollte die Befundung für eine optimale Interpretierbarkeit durch die Behandler weiter verbessert werden.