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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Urethroplastik nach Radiatio: Erfolgs- und Komplikationsrate

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker K. Sayed Ahmed - Krankenhaus Düren, Urologie, Düren, Germany
  • B. Kaftan - St. Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • R. Olianas - St. Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 2.7

doi: 10.3205/17nrwgu14, urn:nbn:de:0183-17nrwgu143

Published: April 19, 2017

© 2017 Sayed Ahmed et al.
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Einleitung: Perkutane Radiatio und Jod 125 oder Palladium Seeds werden verbreitet bei der Behandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms eingesetzt. Komplikationen der Bestrahlung treten verspätet Monate bis Jahre nach Beendigung der Strahlentherapie auf. Rekonstruktive Chirurgie der Harnröhre nach Radiotherapie ist bekanntlich eine Herausforderung aufgrund der beeinträchtigten Blutversorgung und Wundheilung. Wir stellen unsere Ergebnisse von Urethroplastiken bei 25 Patienten vor, welche in ihrer Anamnese eine Bestrahlung des aufweisen.

Material und Methoden: Retrospektive Analyse des Behandlungs-Ergebnis von 25 bestrahlten Patienten, an welchen aufgrund einer Harnröhrenstriktur eine Urethroplastik durchgeführt wurde. Bei 17 Patienten wurde eine End-zu-End Urethroplastik, bei 8 Patienten eine Mundschleimhaut-Urethroplastik durchgeführt. Eine Rezidivstriktur wurde als eine zystoskopische Enge kleiner als 15 Charriere definiert. Der Endpunkt dieser Aufarbeitung ist die Komplikationsrate.

Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten liegt bei 66 Jahren (54–82). Die mittlere Dosis der Radiatio lag bei 84.2 Gy. Die mittlere Länge der Striktur lag bei 3.5 cm (1–7,5). Die Enge war bei 19 Patienten (76%) in der bulbo-membranösen Harnröhre, bei 4 Patienten (16%) in der membranösen, und bei 2 Patienten (8%) in der penilen Harnröhre lokalisiert. Das mittlere Follow-up liegt bei 24,2 Monaten (7–56). Die Urethroplastik war bei 72% erfolgreich ohne Rezidiv in der Nachbeobachtungszeit. Rezidivstrikturen wurden wie folgt behandelt: Urethrotomia interna nach Sachse in 2 Fällen (8%), Mundschleimhaut-Urethroplastik in 3 Fällen (12%), obere Harnableitung in 2 Fällen (8%). Zehn Patienten (40%) entwickelten postoperativ eine Harnninkontinenz, bei 6 Patienten wurde im Verlauf ein AMS 800 erfolgreich implantiert. Es wurden postoperativ keine neu aufgetretenen Erektionsstörungen berichtet. 88% der Patienten sind zufrieden und berichten eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Urethroplastik in erfahrenen Händen nach Radiotherapie sind besser als erwartet. Die hohe Rate der postoperativen Harninkontinenz muss berücksichtigt werden.