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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Augmentierte End-zu-End Anastomose der Harnröhre

Meeting Abstract

  • presenting/speaker I. Kunz - Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany
  • A. Vogel - Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany
  • M. Musch - Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany
  • M. Maek - Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany
  • U. Roggenbuck - Universitätsklinikum, Essen, Germany
  • S. Krege - Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany
  • D. Kröpfl - Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 2.6

doi: 10.3205/17nrwgu13, urn:nbn:de:0183-17nrwgu136

Published: April 19, 2017

© 2017 Kunz et al.
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Text

Fragestellung: Bei Patienten bei denen die Länge der Harnröhrenstriktur oder die Ausprägung der Striktur eine Strickurexzision (SE) mit einer End-zu-End Anastomose (EEA) oder eine einfache Substitutionsurethroplastik mit einem ventralen oder dorsalen Onlay unmöglich machen, kann eine Kombination aus SE und EEA der ventralen oder dorsalen Seite der Urethra augmentiert mit einem Mundschleimhauttransplantat (MSH) sinnvoll sein So wird eine Rekonstruktion auch komplexer Strikturen in einer Sitzung ermöglicht. Um die Ergebnisse dieses als „augmented anastomotic repair“ (AAR) genannten Vefahrens zu evaluieren haben wir unsere Erfahrung mit der AAR in einem 9-jährigen Zeitraum überprüft.

Methodik: Wir analysierten die Daten von 71 Patienten, die einer AAR im Zeitraum von 2004 bis 2013 unterzogen worden sind. Die Strikturlänge betrug im Median 3,5 cm. Es wurden die Unterschiede zwischen den perioperativen Charakteristiken der Patienten mit und ohne postoperativem Rezidiv der Striktur (HSR) deskriptiv verglichen. Als Rezidiv wurde jeder postoperativ erfolgte endoskopische Eingriff bzw. jede offene Operation an der Harnröhre definiert.

Ergebnis: Bei einem medianen Follow-Up von 16 Monaten blieben 64 Patienten (90%) ohne weitere Intervention. Ein HSR trat bei 6 Patienten innerhalb 12 Monaten und bei einem der Patienten nach 21 Monaten auf. Perioperativ trat als einzige schwerwiegende Komplikation eine revisionspflichtige Blutung an der Entnahmestelle der MSH auf. An Langzeitkomplikationen wurden Nachtröpfeln (22%), erektile Dysfunktion (4,7%), Penisverkrümmung (4,7%), rezidivierende Harnwegsinfekte (6,2%) und vorübergehende Taubheit an der MSH- Entnahmestelle (6,2%) berichtet. Patienten mit einem HSR waren häufiger durch weniger erfahrene Operateure operiert worden.

Schlussfolgerung: Die AAR ist eine effektive, technisch anspruchsvolle Operationsmethode, die bei Ausführung durch einen erfahrenen Operateur, mit einer niedrigen Komplikations- und Rezidiv-Rate verbunden ist. Sie erlaubt das Benutzen von kürzeren MSH- Transplantaten und die Rekonstruktion komplexer Strikturen in einer Sitzung.