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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Die perkutane Nephrostomieanlage in modifizierter Rücken- oder Steinschnittlage – Erfahrungen nach 32 Prozeduren und einem Jahr – Single Surgeon Data

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker O.P.F. Jungmann - Malteserkrankenhaus St. Hildegardis, Urologische Klinik Lindenthal, Köln, Germany
  • C. Kuhn - Malteserkrankenhaus St. Hildegardis, Urologische Klinik Lindenthal, Köln, Germany
  • J. Graff - Malteserkrankenhaus St. Hildegardis, Urologische Klinik Lindenthal, Köln, Germany
  • D. Rohde - Malteserkrankenhaus St. Hildegardis, Urologische Klinik Lindenthal, Köln, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 2.1

doi: 10.3205/17nrwgu08, urn:nbn:de:0183-17nrwgu082

Published: April 19, 2017

© 2017 Jungmann et al.
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Einführung: Die klassische Patientenlagerung für eine perkutane Nephrostomie (PNS) ist eine Bauchlage mit unterfütterter Oberbauchregion. 1990 wurde von Valdivia et.al. für Punktion und perkutane Behandlung eine leicht angedrehte Rückenlage vorgestellt [1]. Bis heute ist das allerdings trotz multipler Publikationen über die Durchführbarkeit und Sicherheit [2], [3] in Deutschland immer noch nicht Standard. Ab Januar 2016 wurden von einem Operateur der Klinik alle PNS in dieser Lagerung durchgeführt. In der vorliegenden Serie sind Perkutane Nephrolitholapaxien ausgenommen.

Methoden: Für die vorliegende Arbeit wurden 32 konsekutive Nierenpunktionen in Valdiviaposition (Rückenlagerung mit 20° angehobener Flanke) oder Galdakao-Valdivia Position (Steinschnittposition mit abgesenktem ipsilateralem Bein und 20° angehobener Flanke) als Single Surgeon Data retrospektiv ausgewertet. Wir werden unsere Lagerung inklusiver der Hilfsmittel demonstrieren.

Ergebnis: Im Zeitraum von Januar 2016 bis Dezember 2016 erfolgten bei 29 Patienten insgesamt 32 PNS, 21 in Valdivia, 11 in Galdakao-Valdivia-Position. Indikationen waren tumoröse Obstruktion in 13 Fällen, infizierte Stauungsniere bei Ureterolithiasis in 10 Fällen, postoperative Harnstauungsniere oder Harnleiterverletzung mit Urinom in 4 Fällen und 2 Patientinnen mit Pyonephrose bei Nierenbeckenabgangsgenge. Ein Umlagern auf den Rücken war in keinem Fall erforderlich.

Diskussion: Nach den guten Erfahrungen ist die Ableitung der Niere in Valdivia- oder Galdakao-Valdivia Position nun bei uns Standard. Besonders in der Situation wenn ein retrograder Zugang zur Niere in Narkose nicht gelingt kann ohne aufwändige Umlagerung oder Veränderung der Narkoseform (wie z.B. die Intubation für Bauchlage) die Niere zügig sicher abgeleitet werden. In allen Fällen wurde am Folgetag eine Nephrosonographie zum Auschluss eines Hämatoms durchgeführt. Komplikationen Clavien-Dindo ≥2° traten nicht auf. Positiv zeigt sich die bessere anästhesiologische Führbarkeit ohne Erfordernis der Intubation, das einfachere Atemwegsmanagement sowie das für den Patienten subjektiv angenehmere Liegen bei Lokalanästhesie. Insbesondere adipöse Patienten tolerieren die Bauchlage in der Regel nicht gut, in unserer Serie waren 2 Patienten mit einem BMI>50 die problemlos in dieser Lagerung punktiert werden konnten.

Literatur: beim Verfasser