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Muskelinvasives Urothelkarzinom der Harnblase bei geriatrischen Patienten: Wann ist eine radikale Zystektomie sinnvoll?
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Published: | April 19, 2017 |
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Fragestellung: Die Therapie für das muskelinvasive Harnblasenkarzinom stellt die radikale Zystektomie dar. Jedoch ist die radikale Zystektomie im Vergleich zur TUR-B vor allem für geriatrische Patienten mit einer deutlich erhöhten perioperativen Morbidität und Mortalität verbunden. Keine der bisher veröffentlichen Studien verglich die TUR-B mit der radikalen Zystektomie bezüglich der perioperativen Morbidität und Mortalität sowie des Gesamtüberlebens. Ziel der Arbeit ist es zu klären, ob ein geriatrischer Patient von einer Zystektomie profitiert.
Material und Methoden: Es wurden retrospektiv alle Patienten ≥80 Jahre, die zwischen Januar 2007 und Juli 2015 aufgrund eines muskelinvasiven Urothelkarzinoms in unserer Klinik behandelt worden sind, in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe umfasste alle Patienten, bei denen eine Zystektomie durchgeführt wurde. In der anderen Gruppe erhielten die Patienten regelmäßig eine TUR-B in palliativer Intention. Die Gruppen wurden in Hinblick auf das Gesamtüberleben, die Morbidiät und weitere Faktoren wie die ASA-Klassifikation verglichen.
Ergebnisse: Bei 35 Patienten wurde in regelmäßigen Abständen eine palliative TUR-B durchgeführt. 14 Patienten erhielten eine radikale Zystektomie. Im Mittel betrug das Gesamtüberleben nach einer Zystektomie 26 und nach einer palliativen TUR-B 14,6 Monate. Durchschnittlich erhielten die Patienten in der TUR-B-Gruppe 3,4 Resektionen. Signifikante Unterschiede bezüglich der Komorbiditäten zwischen den Gruppen fanden sich nicht.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass auch bei geriatrischen Patienten eine radikale Zystektomie zu empfehlen ist, wobei es nach Aufklärung mit besonderem Hinblick auf die hohe perioperative Mortalität (35%) den individuellen Patientenwunsch zu berücksichtigen gilt.