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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Postoperative Morbidität und Letalität bei Älteren Patienten mit Blasentumor

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker B. Barakat - Malteser Krankenhaus St. Josephshospital Krefeld, Urologie, Krefeld, Germany
  • K. Alammar - Malteser Krankenhaus St. Josephshospital Krefeld, Urologie, Krefeld, Germany
  • M. Horstmann - Malteser Krankenhaus St. Josephshospital Krefeld, Urologie, Krefeld, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 1.2

doi: 10.3205/17nrwgu02, urn:nbn:de:0183-17nrwgu023

Published: April 19, 2017

© 2017 Barakat et al.
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Einleitung: Das Urothelkarzinom ist ein Tumor des höheren Lebensalters. Mit dem demographischen Wandel nimmt die Zahl sehr alter Patienten (>80J), die sich aufgrund von Blasentumoren einer TURB unterziehen, zu.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse, wurden die Tumor- und Patientencharakteristika und die postoperativen Komplikationen von 89 Patienten >80 Jahre, die sich zwischen 2013–2016 an unserer Klinik einer TURB unterzogen, nach Clavien Dindo erfasst und evaluiert.

Ergebnisse: Das mittlere Patienten Alter lag bei 86J (81–95). 81 (91%) Patienten waren unter oraler Antikoagulation (32xASS, 21xNOAK, 25xMarcumar). 41wurden als ASA II, 32 als ASA III und 14 als ASA IV klassifiziert. Histologisch wurde bei 24 Patienten kein Tumor detektiert, bei 28 ein pTa, bei 21 ein pT1 und bei 13 ein T2 oder höher. Die mittlere Krankenhausverweildauer lag bei 5d (2–15). Insgesamt traten bei 17 Patienten Komplikationen nach Clavien Dindo II oder höher auf. Bei 21 Patienten kam es zur prolongierten spülpflichtigen Makrohämaturie (>2 d), mit einer Reintervention bei 5 Patienten. 14 Patienten wurden transfundiert, davon 6 präoperativ. Bei jeweils einem Pat. kam es zum Delir, zu Vorhofflimmern, zur Aspirationspneumonie und bei 3 Pat. zum Nierenversagen. Nach Clavien Dindo wurden die Komplikationen bei 7 Patienten als max. II, bei 4 Pat. als max. IIIa und IIIb, bei 3 als max. IVa, bei 1 als V klassifiziert. Drei Pat. verstarben postoperativ. Ein Patient in Folge einer Aspriationspneumonie (86J, ASA IV), einer in Folge einer Lungenembolie (90J, ASA IV) und einer in Folge eines Multiorganversagens (84J, ASA III).

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass eine TURB auch bei Patienten >80 J sicher durchführbar ist. Prolongierte Makrohämaturie und die hohe Transfusionsrate sind neben dem Alter auch auf den hohen Anteil oral antikoagulierter Patienten zurückzuführen.