gms | German Medical Science

62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

14. - 15.04.2016, Münster

Outcome bei Artifiziellem Sphinkter mit Doppel-Manschette als primäre und sekundäre Behandlungsoption bei Harnbelastungsinkontinenz

Meeting Abstract

  • presenting/speaker C.L. Kreye - Städtisches Klinikum Lüneburg, Urologie, Lüneburg, Germany
  • K. Sayed-Ahmad - Städtisches Klinikum Lüneburg, Urologie, Lüneburg, Germany
  • M.S. Aragona - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • J. Ekrutt - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • M. Reichert - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • B.-T. Kaftan - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany
  • R. Olianas - Städtisches Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 14.-15.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP1.10

doi: 10.3205/16nrwgu67, urn:nbn:de:0183-16nrwgu675

Published: February 25, 2016

© 2016 Kreye et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Der artifizielle Sphinkter AMS 800 (American Medical Systems 800) hat sich als erfolgreich für die Kontrolle der Harnbelastungsinkontinenz erwiesen. Wir stellen unsere Ergebnisse bei Verwendung von Doppel-Manschetten als primäre Option bei schwerer Belastungsinkontinenz sowie als sekundäre Option bei Revisionsfällen vor.

Material und Methoden: Wir haben retrospektiv die medizinischen Aufzeichnungen und OP-Berichte von 77 männlichen Patienten ausgewertet, bei denen von 2006 bis 2014 die Implantation eines artifiziellen Sphinkters mit Doppel-Manschette bei schwerer Harn-Belastungsinkontinenz nach radikaler Prostatektomie durchgeführt wurde. In unserem Zentrum ist die Doppel-Manschette die Option der Wahl bei Patienten nach Strahlentherapie oder bei rezidivierender Belastungsinkontinenz nach Implantation einer Einzel-Manschette. Alle Patienten wurden von demselben Operateur implantiert. Erfolg und Komplikationen sind die Endpunkte dieser Studie.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Patientenalter beträgt 67 Jahre (43-86 Jahre).

In 49 Fällen (63,6%) wurde eine Doppel-Manschette als primäre operative Therapieoption bei schwerer Harnbelastungsinkontinenz implantiert, in 28 Fällen (36,4%) erfolgte die Implantation als sekundäre Behandlungsoption nach primärer Einzel-Manschetten-Implantation. Unter den Fällen der primären Doppel-Manschetten-Implantation finden sich 39 Fälle (79,6%) nach Strahlentherapie aufgrund eines Prostatakarzinoms mit einer mittleren Strahlendosis von 84.2 Gray.

Das mittlere Follow-Up beträgt 44,6 Monate (8-86). Die Komplikationsrate während des Follow-Ups liegt bei 19,5% mit Harnröhrenarrosion in 4 Fällen (5,2%), Funktionsverlust wegen Tissue-Atrophie in 7 Fällen (9,1%) sowie mechanischem Versagen in 4 Fällen (5,2%). Es wurden keine Fälle von Protheseninfektionen erfasst. 9 Patienten wurden erfolgreich revidiert (60%). 77,9% der Patienten benötigen 0-1 Vorlage täglich, 22,1% benötigen mehr als 1 Vorlage täglich. 62 Patienten (80,5%) sind mit der Kontinenz zufrieden und berichten eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität infolge der Therapie.

Schlussfolgerungen: Unsere Studie legt nahe, dass sich die Implantation von artifiziellen Sphinkteren (AMS 800) mit Doppel-Manschette als primäre oder sekundäre Behandlungsoption bei Patienten mit erheblicher Belastungsinkontinenz mit zufriedenstellender Kontinenz bei akzeptabler Komplikationsrate bietet.