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Prostatakarzinomregister (Hormontherapie)
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Published: | February 25, 2016 |
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Einleitung: Im Rahmen eines Prostatakarzinomregisters wird der Versorgungsalltag des Prostatakarzinoms in Deutschland dargestellt.
Methoden: Seit August 2009 wurden 1.691 Patienten aus 96 Praxen (56 Urologen, 40 onkologische Schwerpunktpraxen) gemeldet. Von 1.358 gemeldeten Leuprorelin-Th. sind 1.234 im September 2015 auswertbar.
Ergebnisse: Alter bei ED 73 (45-96) Jahre, 762 (61,8%) >70 Jahre; AZ: 0 (0-4) ECOG; Symptome: 364 (29,5%) vorhanden; 870 (70,5%) nicht vorhanden;
Metastasen vor Therapiebeginn: 249 (20,1%), davon 202 (81,1%) Knochen; 65 (26,2%) Lymphknoten; 26 (10,4%) Leber/Lunge
Therapien: 1.026 (83,1%) Leuprorelin als Mono-Th.; 220 (17,8%) Kombination aus Leuprorelin/Bicalutamid; 3 Leuprorelin/Cyproteronacetat; 1 Leuprorelin/Flutamid
Therapieschemata: Leuprorelin 22,5 mg alle 3 Monate bei 1.206 (97,7%). Bicalutamid wurde bei 147 von 204 (72,1%) Patienten mit 50 mg pro Tag verabreicht, bei 57 (27,9%) mit 150 mg pro Tag.
PSA-response: Bei 1158 Patienten (93,8%) konnte eine PSA-Response von ≥50% festgestellt werden. Eine PSA-Progression lag bei 69 (5,6%) Patienten vor.
Testosteron im Verlauf: Der mediane Testosteronwert bei Therapiebeginn lag bei 130 ng/dl und ist auf 10 ng/dl nach 6 Monaten gesunken.
Überleben: Das mediane PFS beträgt 113,8 Monate (113,8 Monate bei Patienten mit Leuprorelin als Monotherapie; 72,8 Monate bei Patienten mit einer Kombination aus Leuprorelin und Bicalutamid).
Das 3 Jahres Überleben (JÜL) ab Therapiebeginn liegt bei 82% (84% bei Patienten mit Leuprorelin als Monotherapie; 74% bei Patienten mit einer Kombination aus Leuprorelin und Bicalutamid; 40% bei Patienten mit einer PSA-PD; 85% bei Patienten mit einer PSA-response von ≥50% und 65% ab Erstmetastasierung).
Patienten mit einem PSA-Level unter 50 ng/ml bei Therapiebeginn weisen ein 3 -JÜL von 72-89% auf, Patienten mit einem PSA von ≥50 ng/ml bei Therapiebeginn ein 3 JÜL von 52%.
Schlussfolgerung: Die Behandlung mit Leuprorelinacetat erfolgte in knapp der Hälfte der Fälle in der Primärtherapie, als Grund wurde hauptsächlich ein lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom genannt. Monotherapie mit Leuprorelin in über 80%, etwa ein Sechstel der Patienten erhält eine max. Androgenblockade.
Bei 94% der Patienten konnte eine PSA-response ≥50% erreicht werden. Das 3 JÜL dieser Patienten beträgt 85%.