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62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

14. - 15.04.2016, Münster

2005 versus 2015: Outcome-Entwicklung nach radikaler Prostatektomie (RP) aus der Sicht der fachurologischen stationären Anschlussrehabilitation (AHB)

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker O. Brock - Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation, Klinik Quellental / Wildetal, Bad Wildungen, Germany
  • G. Müller - Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation, Klinik Quellental / Wildetal, Bad Wildungen, Germany
  • U. Otto - Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation, Klinik Quellental / Wildetal, Bad Wildungen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 14.-15.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV3.10

doi: 10.3205/16nrwgu43, urn:nbn:de:0183-16nrwgu439

Published: February 25, 2016

© 2016 Brock et al.
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Fragestellung: Die RP hat innerhalb eines kurzen Zeitsegments Innovationen und eine Perfektionierung erfahren. Wir haben uns die Frage gestellt, ob es innerhalb der letzten 10 Jahre zu Veränderungen unterschiedlicher Parameter gekommen ist.

Methodik: Im UKR wurden in den Jahren 2005 und 2015 insgesamt 4155 Patienten im Rahmen einer AHB nach RP behandelt. Das Outcome wurde hinsichtlich Tumorstadium, OP-Methode und Frühkontinenz verglichen. Zu Beginn und am Ende der AHB wurde die Harninkontinenz mittels 24-Stunden-Vorlagen-Test quantifiziert. Zur Therapie der postoperativen Harninkontinenz erfolgte das im UKR entwickelte evidenzbasierte multimodale Kontinenztraining nach Otto.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten ist im Vergleich von 69 auf 66,3 Jahre gesunken. Der Anteil der jüngeren Patienten (= 59 Jahre) ist von 8,1 auf 18,4% angestiegen. Lokal fortgeschrittene Tumoren (pT3) haben von 30,9% auf 37,7% zugenommen. Die offene retropubische RP ist von 71,6 auf 52,3% rückläufig, während die endoskopische roboter-assistierte RP stark zugenommen hat (aktuell 39,6%). Der durchschnittliche Urinverlust zu Beginn der AHB ist von 373g im Jahr 2005 auf 319g im Jahr 2015 rückläufig (-14,4%). Die Inkontinenz konnte im Zuge der AHB im Mittel um 37% (2005) bzw. 42% (2015) verbessert werden. Der durchschnittliche Urinverlust am Ende der AHB ist von 235g (2005) auf 185g (2015) gesunken.

Schlussfolgerung: Im Vergleich der Jahre 2005 und 2015 ist das Durchschnittsalter der radikal prostatektomierten Patienten gesunken und hat der Anteil an endoskopischen roboter-assistierten Operationen stark zugenommen. Auffällig ist zudem ein Anstieg der pT3-Tumore. Die Frühkontinenz am Ende der AHB zeigt sich 2015 gegenüber 2005 um 21,3% verbessert. Die Ursachen hierfür sind multifaktoriell.