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62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

14. - 15.04.2016, Münster

Therapiemonitoring durch Biomarker beim Morbus Ormond (Retroperitoneale Fibrose)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker S. Kukuk - HELIOS Klinikum Wuppertal, Klinik für Urologie, CeSER, Wuppertal, Germany
  • H. Bruch - HELIOS Klinikum Krefeld, Medizinische Klinik 3, Krefeld, Germany
  • A. Kretschmer - Bayer Pharma AG, Wuppertal, Clinical Sciences, Wuppertal, Germany
  • S. Roth - HELIOS Klinikum Wuppertal, Klinik für Urologie, CeSER, Wuppertal, Germany
  • A.S. Brandt - HELIOS Klinikum Wuppertal, Klinik für Urologie, CeSER, Wuppertal, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 14.-15.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV2.10

doi: 10.3205/16nrwgu31, urn:nbn:de:0183-16nrwgu316

Published: February 25, 2016

© 2016 Kukuk et al.
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Text

Fragestellung: Die retroperitoneale Fibrose (RPF) ist eine seltene chronisch-entzu¨ndliche Erkrankung des hinteren Bauchraums mit einer Prävalenz von 1,38/100.000 Patienten.

Die Diagnosestellung erfolgt aktuell aufgrund bildmorphologischer Kriterien, sowie in Zweifelsfällen durch histologische Sicherung. Weder eine Diagnosestellung noch eine Verlaufskontrolle ist bisher durch laborchemische Serummarker sicher möglich. Die Fibrogenese ist der entscheidende Schritt in der Pathogenese der RPF. In Voruntersuchungen konnten erstmals Fibrosemarker im Serum identifiziert werden, die bei Patienten mit RPF signifikant erhöht waren.

Ziel dieser Untersuchung ist es, den Verlauf dieser Serumbiomarker unter medikamentöser Therapie aufzuzeigen, und damit ein weiteres Hilfsmittel in der Diagnostik und Verlaufskontrolle zu gewinnen.

Methodik: Aus der Biobank des Else-Kröner-Fresenius-Registers für Retroperitoneale Fibrose wurde Serum von 30 Patienten mit idiopathischer RPF von vor Beginn der Therapie und nach 1 Jahr med. Therapie untersucht. Aus den Seren wurden die vorher identifizierten Parameter Calprotectin, Fibrinogen, TIMP-1, MMP-9 und Osteopontin vor und nach der Therapie bestimmt und mit einer alters- und geschlechtsgleichen Kontrollgruppe verglichen.

Ergebnis: Vor Therapiebeginn zeigten sich Calprotectin, Fibrinogen, TIMP-1, MMP-9 und Osteopontin signifikant (p< 0,001) gegenüber der Kontrollgruppe erhöht. Unter medikamentöser Therapie zeigte sich bei Therapieansprechen für Calprotectin und MMP-9 eine weitere Erhöhung, bei Calprotectin außerhalb des Referenzbereiches und bei MMP-9 innerhalb des Referenzbereiches. TIMP-1 fiel innerhalb des Referenzbereiches nach Abschluss der Therapie deutlich ab. Osteopontin und Fibrinogen zeigten bei Therapieansprechen nach 1 Jahr medikamentöser Therapie einen deutlichen Abfall von außerhalb des Referenzbereichs auf ein normales Niveau.

Schlussfolgerung: Insbesondere Osteopontin und Fibrinogen scheinen als Serummarker ein Therapieansprechen bei der medikamentösen Therapie der RPF abbilden zu können. Für die anderen Parameter zeigen die Daten bisher kontroverse Ergebnisse. Insgesamt können aufgrund der geringen Fallzahlen jedoch nur Tendenzen aufgezeigt werden, die an einem größeren Kollektiv bestätigt werden müssen.