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Eine prospektiv-randomisierte Studie zum passageren Harnleiterstenting mittels externen Ureterkatheters nach Ureterorenoskopie und Steinextraktion
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Published: | February 25, 2016 |
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Fragestellung: Stellt eine kurzfristige externe Harnableitung für 6h durch einen Ureterkatheter (UK) nach ureterorenoskopischer Steinsanierung (URS) eine Alternative zur Harnleiterschieneneinlage (DJ) dar?
Methode: Von 08/14 bis 08/15 wurden 117 Patienten prospektiv-randomisiert mit UK für 6 Stunden vs. DJ für 3-5 Tage nach URS mit Steinsanierung behandelt. Vor sowie 5 Wochen nach Steinsanierung wurde ein validierter Fragebogen zu Schienen-assoziierten Beschwerden (USSQ) und eine visuelle Analog Skala (VAS) erhoben. Des Weiteren wurden der BMI, Steingröße, Alter, Analgetikabedarf, Reinterventionen und Komorbiditäten erfasst.
Ergebnisse: Alter = 47 Jahre, BMI
= 28,2; Steingröße
= 4,1 mm. Patienten, die einen UK erhielten, wiesen in den Scores des USSQ eine signifikant höhere Lebensqualität im Vergleich zu den Patienten mit DJ auf. Der Schmerz-Score lag in der UK Population signifikant niedriger (4,9 vs. 13,2; p< 0,01), Patienten beklagten weniger Dysurie (15,3 vs. 28,1; p< 0,01) und gaben eine bessere allgemeine Gesundheit (3,4 vs. 12,5; p=0,016) an, Arztbesuche und Antibiotikaeinnahmen waren seltener notwendig. Aus der UK-Population gaben 98% an bei einem Steinrezidiv einen UK zu favorisieren und diese Behandlung zu empfehlen; 2 Patienten berichteten über prolongierte Beschwerden über 2 Tage. Im follow-up von 8 Wochen war in beiden Gruppen keine Reintervention nötig.
Schlussfolgerung: Die postoperative Harnableitung mittels UK für 6 Stunden ist ein sicheres Verfahren nach URS und Steinextraktion. Patienten profitieren durch die signifikante Vermeidung von Stent-assoziierten Beschwerden, sowie durch eine signifikant höhere Lebensqualität. Zudem ergibt sich eine Kostenersparnis für das Gesundheitssystem.