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62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

14. - 15.04.2016, Münster

Urogynäkologische Aus- und Weiterbildungssituation in urologischen und gynäkologischen Fachabteilungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker J. Kranz - St. Antonius Hospital, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Eschweiler, Germany
  • R. Tahbaz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Urologie, Hamburg, Germany
  • N. Huppertz - Universitätsklinikum Bonn, Klinische und Experimentelle Forschung/Neurourologie, Bonn, Germany
  • C. Zerrenner - Klinikum Wilhelmshaven, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Wilhelmshaven, Germany
  • D. Barski - Lukaskrankenhaus Neuss, Urologische Klinik, Neuss, Germany
  • O. Krivovs - Diakonissenkrankenhaus, Urologische Klinik, Mannheim, Germany
  • A. Pelzer - Klinikum Ingolstadt, Urologische Klinik, Ingolstadt, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 62. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 14.-15.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocF7.1

doi: 10.3205/16nrwgu07, urn:nbn:de:0183-16nrwgu075

Published: February 25, 2016

© 2016 Kranz et al.
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Einleitung: Durch die steigende Alterserwartung und damit verbundene demographische Bevölkerungsentwicklung sowie der fortschreitenden Enttabuisierung der Inkontinenzproblematik werden Urologen und Gynäkologen zunehmend mit urogynäkologischen Fragestellungen konfrontiert; auch aus gesundheitsökonomischer Sicht ist eine suffiziente Behandlung harninkontinenter Patienten erstrebenswert. Bislang stellt die Urogynäkologie jedoch keine standardisierte Behandlungssäule in beiden Fachdisziplinen dar; daher ist der Ausbildungsstatus in der deutschen Urogynäkologie sehr heterogen. Zurzeit liegen keine statistisch aussagekräftigen Daten zur urogynäkologischen Aus- und Weiterbildungssituation in urologischen und gynäkologischen Kliniken vor, auch ist diese kein Gegenstand der aktuellen Weiterbildungsordnung.

Methodik: Urologische sowie gynäkologische Weiterbildungsassistenten werden zum urogynäkologischen Aus- und Weiterbildungsstand in ihrer Klinik mithilfe eines 38 Fragen umfassenden Fragebogens befragt. Die Befragten sind allesamt Mitglieder der German Society of Residents in Urology (GeSRU) oder des Jungen Forums der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., weswegen mit einer hohen Rücklaufquote und einem statistisch signifikantem Resultat gerechnet werden kann. Der Fragebogen ist als Online-Umfrage konzipiert und in 3 übergeordnete Themenbereiche unterteilt: allgemeine Angaben zur urogynäkologischen Aus- und Weiterbildungssituation, diagnostische sowie therapeutische Fragestellungen. Die Auswertung erfolgt separat für jede einzelne Fragestellung und wird graphisch aufbereitet.

Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Abstract-Einreichung haben sich 333 urologische sowie 134 gynäkologische Weiterbildungsassistenten an der Umfrage beteiligt (Umfrage noch nicht abgeschlossen, um Teilnehmerzahl zu steigern). Diagnostische und therapeutische Optionen unterscheiden sich maßgeblich zwischen den Fachdisziplinen, jedoch eint beide der Wunsch nach einer standardisierten Aus- und Weiterbildung, welche bei nur rund 30% der Teilnehmer vorliegt.

Schlussfolgerung: Um zukünftig eine gut strukturierte und standardisierte urogynäkologische Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen, ist es zwingend notwendig, die Expertise verschiedener Fachabteilungen durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu bündeln und die fachübergreifende Weiterentwicklung zu fördern. Ein breit angelegtes, gut konzipiertes Fortbildungsnetz sollte etabliert und konsequent genutzt werden.