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Bewertung der PI-RADS (Prostate Imaging Reporting and Data System) Klassifikation zur Prostatakarzinomvorhersage basierend auf MRT/TRUS-Fusionbiopsien
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Published: | March 13, 2015 |
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Fragestellung: Die PI-RADS (Prostate Imaging Reporting and Data System) Klassifikation wird zur Beurteilung einer Magnetresonanztomographie (MRT) der Prostata verbreitet eingesetzt. Die diagnostische Wertigkeit der PI-RADS Klassifikation zur Vorhersage des Prostatakarzinoms (PCa) soll basierend auf gezielt mittels Fusion von MRT und transrektalem Ultraschall (TRUS) entnommener Prostatabiopsien untersucht werden.
Methoden: In einer prospektiven Studie wurde bei 168 Männern mit Verdacht auf PCa nach negativer Vorbiopsie ein 3 Tesla MRT der Prostata durchgeführt. Basierend auf T2-gewichteten (T2WI), diffusions-gewichteten (DWI) Aufnahmen und Kontrastmittel-MRT (DCE) wurden suspekte Läsionen nach der PI-RADS Klassifikation bewertet. Der Summenscore aus allen MRT-Sequenzen wurde verwendet um 3 PCa-Risikogruppen [low (<8 Punkte), intermediate (8–12 Punkte), high (>12 Punkte)] zu bilden. Jede Läsion wurde gezielt zweifach mittels MRT/TRUS-Fusion biopsiert. Zusätzlich erhielten alle Patienten eine systematische 12-fach Biopsie. PCa Befunde wurden gemäß der Epstein Kriterien nach klinischer Signifikanz aufgeteilt.
Ergebnisse: Insgesamt wurde bei 71 von 168 (42.3%) der Männer ein PCa detektiert. Die Detektionsrate der fusionsgestützten Biopsie lag bei 19% (32) verglichen mit 37,5% (63) bei systematischer Biopsie, p<0.001. Bei unauffälligem MRT erfolgte bei 4,2% (7) aller Männer der PCa-Nachweis ausschließlich mittels systematischer Biopsie. Von 7 dieser Tumore erfüllten 3 die Kriterien eines klinisch signifikanten Tumors. Insgesamt konnten 197 Läsionen mittels MRT als suspekt definiert werden. Der PI-RADS Summenscore der Läsionen wurde bei 11,7% (23), 49,2% (97) und 39,1% (77) als low, intermediate und high risk für das Vorliegen eines PCa definiert. Die Detektionsrate mittels MRT/TRUS-Fusionsbiopsie lag bei 0% (0/23), 10,3% (10/97) und 35% (27/77) in low, intermediate und high risk Läsionen. Der Anteil klinisch signifikanter Tumore in intermediate und high risk Läsionen lag bei 60% (6/10) und 85,2% (23/27).
Schlussfolgerung: Die PI-RADS Klassifikation eignet sich zur Beurteilung suspekter Läsionen im Prostata-MRT, wenn diese gezielt mittels MRT/TRUS-Fusion biopsiert werden. Die Detektionsrate und der Anteil klinisch signifikanter Tumore steigt mit Zunahme des PI-RADS Summenscores. Die systematische Biopsie bleibt auch bei unauffälligen MRT obligat. Auf die Entnahme zusätzlicher fusionsgestützter Biopsien kann bei low risk Läsionen verzichtet werden.