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15. Fachtagung Luftrettung

ADAC Luftrettung gGmbH

29. - 31. Oktober 2013, Mainz

Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Rettungsdienst in Mecklenburg-Vorpommern

Meeting Abstract

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  • Benjamin Käser - antwortING Ingenieurbüro PartG, Köln
  • Benedikt Weber - antwortING Ingenieurbüro PartG, Köln
  • Eva Wanka - Klinikum der Universität München (LMU), Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM), München
  • Christian Gehring - Klinikum der Universität München (LMU), Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM), München

15. Fachtagung Luftrettung. Mainz, 29.-31.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO 1.8

doi: 10.3205/13luft39, urn:nbn:de:0183-13luft391

Published: November 12, 2013

© 2013 Käser et al.
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Der demographische Wandel in Deutschland hat viele Aspekte, die direkten Einfluss auf die Häufigkeit von rettungsdienstlichen Leistungen haben. Im Folgenden werden zwei wesentliche dargestellt. Einer beschreibt die Alterung der Bevölkerung und der andere die Urbanisierung. Eine Überalterung findet gesamtgesellschaftlich statt. Die Effekte der Urbanisierung haben einen besonderen Einfluss auf die Bevölkerungsdichte und das Bevölkerungsvolumen in ländlichen Regionen. Als Untersuchungsregion für das Forschungsprojekt PrimAIR dient das Land Mecklenburg-Vorpommern (M-V). Für M-V haben die oben genannten Aspekte zwei Hauptfolgen. Erstens nimmt die Gesamtbevölkerungszahl ab. Zweitens steigt der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre. Nachweislich nimmt die Nutzung von rettungsdienstlichen Leistungen mit steigendem Alter zu. Für M-V entstehen dadurch zwei gegenläufige Trends. Einerseits nehmen die rettungsdienstlichen Leistungen für Personen unter 65 Jahren ab und gleichzeitig die Leistungen für Personen über 65 Jahren zu. Abhängig vom Verhältnis dieser beiden Veränderungen entwickelt sich die Anzahl aller rettungsdienstlichen Leistungen. Heutige Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung lassen aufgrund ihrer Varianz nur Vermutungen zu, ob die Folge eine Stagnation, eine Zu- oder eine Abnahme des Bedarfs an rettungsdienstlichen Leistungen ist. Diese Kenntnis ist für die langfristige Planung von rettungsdienstlichen Leistungen jedoch relevant.

Neben den demographischen Aspekten haben weitere Aspekte einen Einfluss auf die Anzahl rettungsdienstlicher Leistungen. Diese sind durch ihre Vielfalt und Neuartigkeit jedoch heute noch nicht ausreichend quantifizierbar.

Entwicklungen und Forschung – gerade im sozial- und gesundheitswirtschaftlichen Bereich – werden weiteren Einfluss nehmen. Als Stichworte können hier AAL (Ambient Assisted Living) und Telemedizin genannt werden. Beide zielen auf ein Kernziel ab: Die Erhöhung der Lebensqualität im Alter auch bei Einschränkungen zu gewährleisten. Neben technischen Entwicklungen entstehen Änderungen in gesellschaftlichen Systemen. Ein Beispiel sind Mehrgenerationenhäuser. Diese Entwicklungen und Maßnahmen werden neben ihrem Kernziel jedoch auch Auswirkungen auf den Rettungsdienst haben. Es kann also eine Dämpfung des Effekts einer älter werdenden Bevölkerung eintreten, die nicht dem Rettungsdienst selbst immanent ist, sondern anderen technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen folgt.