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15. Fachtagung Luftrettung

ADAC Luftrettung gGmbH

29. - 31. Oktober 2013, Mainz

Die richtige Position und Technik: Ein Konzept zum Durchhalten?

Meeting Abstract

  • Roland Diesel - Städt. Klinikum Wolfenbüttel gGmbH, Klinik für Anästhesie, Wolfenbüttel
  • Ulrich Heida - | ADAC Luftrettung GmbH, Luftrettungsstation Wolfenbüttel, Christoph 30, Wolfenbüttel
  • Bernd Augustyniak - DRK Rettungsdienst Wolfenbüttel gGmbH, Wolfenbüttel
  • Frank Hetzer - | ADAC Luftrettung GmbH, Luftrettungsstation Wolfenbüttel, Christoph 30, Wolfenbüttel
  • Tobias Jüttner - Städt. Klinikum Wolfenbüttel gGmbH, Klinik für Anästhesie, Wolfenbüttel

15. Fachtagung Luftrettung. Mainz, 29.-31.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO 1.1

doi: 10.3205/13luft32, urn:nbn:de:0183-13luft320

Published: November 12, 2013

© 2013 Diesel et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Der demographische Wandel in unserer Gesellschaft schließt auch Mitarbeiter der ADAC Luftrettung nicht aus. Die mit dem Altern zunehmende Inzidenz an Rücken- und Skeletterkrankungen ist ein häufiger Grund für eine längerfristige Arbeitsunfähigkeit und führt nicht selten zur Berufsunfähigkeit des betroffenen Mitarbeiters [1]. Fehltage durch Arbeitsunfähigkeit verursachten nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin anhand von Lohnkosten einen Produktionsausfall von etwa 43 Mrd. €. Diese Tatsache stellt uns gerade im Bereich der notfallmedizinischen Patientenversorgung, die regelmäßig mit unergonomischen Arbeitssituationen verbunden ist, vor besondere Herausforderungen. Besonders wird die Wirbelsäule beim Heben schwerer Lasten in gebeugter Körperhaltung belastet.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob man durch Änderung von Arbeitsabläufen, wie z.B. einer „rückenfreundlichen“ Umlagerungstechnik von Patienten, die körperlichen Belastungen des Personals reduzieren kann.

Material und Methode: Häufig wird ein Patient, der zunächst auf der RTW-Trage primär versorgt wurde, anschließend auf die RTH-Trage umgelagert, um ihn luftgebunden transportieren zu können. Aufgrund der niedrigen Höhe der RTH-Trage muss die Umlagerung (systembedingt) in einer ergonomisch ungünstigen Position erfolgen. Diesen Prozess haben wir hinsichtlich der anzunehmenden Rückenbelastung des Personals, in Abhängigkeit von der Position der Tragen sowie der an der Umlagerung beteiligten Personen zueinander analysiert und optimiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Stehen die Tragen bei der Umlagerung nebeneinander muss man den Patienten nach dem Anheben mit nach vorne gebeugtem Oberkörper auf die andere Trage heben. Hierbei kommt es zwangsläufig zu einer erhöhten Belastung der Wirbelsäule.

Werden die Tragen längs hintereinander positioniert, findet ein Anheben sowie der Transport auf die andere Trage mit geradem Oberkörper statt, ohne dass eine Beugung nach vorne erforderlich wird.

Wir vermuten, dass eine Längsumlagerung die physikalische Arbeitsbelastung der Mitarbeiter reduziert. Dies sollte systematisch untersucht werden.


Literatur

1.
Arbeitssicherheitsjournal. 2010;10-11(7):