Article
Etravirin Serum-Konzentrationen in der antiretroviralen Kombinations-Therapie der HIV-Infektion
Serum concentrations of etravirine in combination therapy of HIV infection
Search Medline for
Authors
Published: | June 2, 2010 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Etravirin (TMC 125) ist ein neuer nicht-nukleosidischer Reverse Transcriptase Inhibitor (NNRTI), für welchen gute klinische Aktivität sowohl gegenüber Wildtyp HI-Virus als auch bei einigen typischen erworbenen NNRTI-Mutationen belegt werden konnte. Die Pharmakokinetik wird durch Interaktionen mit anderen Medikamenten über Cytochrom P450, über die Uridin-Diphosphat-Glucuronyltransferase, die Aufnahme mit Nahrung und andere Faktoren beeinflusst. Wir haben die Serumkonzentrationen von Etravirin im Rahmen der routinemäßigen antiretroviralen Therapie gemessen und unter Berücksichtigung patientenspezifischer Parameter ausgewertet.
Methodik: Etravirin-Serum Konzentrationen wurden mit Hilfe der HPLC mit UV Detektion bestimmt. Die statistische Auswertung der Etravirin -Konzentrationen erfolgte mit Datenbankanalyse und SPSS.
Ergebnisse: Es wurden bisher die Etravirin-Konzentrationen in 107 Proben (p) von 46 Patienten (n), davon 34 Männer, 11 Frauen untersucht, durchschnittlich 2,6 Proben/Patient. Hierbei wurde für die Etravirin-Konzentrationen aller Proben ein Durchschnitt von 153 ng/ml, ein Median von 113 ng/ml bei einer Standardabweichung von 153 ng/ml ermittelt. Die maximale erfasste Plasmakonzentration war 824 ng/ml. In den Bestimmungen war in 11 Proben keine Etravirin nachweisbar und in 6 Proben lag die Konzentration unter 37,5 ng/ml und war somit nicht quantifizierbar (zusammen 16%). Auf die Bereiche 1–100, 101–200, 200–400 und 400–825 ng/ml entfielen 35 (33%), 25 (23%), 22 (21%) und 8 (7%) der erzielten Werte. Nach Bestimmung der Mittelwerte pro Patient ergibt sich eine durchschnittliche Konzentration von 159 ng/ml bei einer Standardabweichung von 149 der Median beträgt 134 ng/ml. Bei einer Differenzierung nach Geschlecht zeigt sich, dass der Durchschnitt (138 versus 226 ng/ml) und der Median (104 versus 132 ng/ml) bei Männern (n 34, p 86) niedriger liegt als bei Frauen (n 11, p 20).
(Tabelle 1 [Tab. 1])
Fazit: Die hier aufgeführten ersten Ergebnisse der Etravirin-Konzentrationen unter „real life-Bedingungen“ liegen im publizierten Bereich und bestätigen bisherige Studienergebnisse. Ein tendenzieller, aber bisher nicht beschriebener Unterschied der Etravirin-Spiegel nach Geschlecht soll im Rahmen dieses fortlaufenden Programms weiter untersucht werden.