gms | German Medical Science

19. Internationales SkillsLab Symposium 2025

19.03. - 21.03.2025, Munich

AIXKurs – Basiskurs körperliche Untersuchung

Meeting Abstract

  • corresponding author Nico Hähn - Uniklinik Aachen, Aachen, Deutschland
  • Fabian Eil - Uniklinik Aachen, Aachen, Deutschland
  • Samy Al Shanawany - Uniklinik Aachen, Aachen, Deutschland
  • Hannah Schu - Uniklinik Aachen, Aachen, Deutschland
  • Lina Vogt - Uniklinik Aachen, Aachen, Deutschland

19. Internationales SkillsLab Symposium 2025. München, 19.-21.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25isls72

doi: 10.3205/25isls72, urn:nbn:de:0183-25isls721

Published: June 4, 2025

© 2025 Hähn et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund & Motivation: Die körperliche Untersuchung ist eines der wichtigsten diagnostischen Werkzeuge von Ärzt*innen. Eine systematische und sorgfältige Durchführung bildet die Grundlage für eine präzise Diagnosestellung und ermöglicht es, Verdachtsdiagnosen schnell und zuverlässig zu bestätigen oder auszuschließen. Entsprechend ist die strukturierte Durchführung einer körperlichen Untersuchung ein zentrales Lernziel im Medizinstudium. Die Qualität der Ausbildung hat dabei einen entscheidenden Einfluss auf die späteren praktischen Fertigkeiten von angehenden Mediziner*innen. Im Modellstudiengang Medizin der RWTH Aachen wird die körperliche Untersuchung daher bereits im dritten Semester vermittelt und intensiv trainiert – noch vor dem ersten Patient*innenkontakt.

Beschreibung des Projekts: Der „AIXKurs – Basiskurs körperliche Untersuchung“ ist curricularer Bestandteil des Modellstudiengang Medizin an der RWTH Aachen im dritten Semester. Die Jahrgangsstärke umfasst in der Regel etwa 300 Studierende. Die Studierenden werden in Kleingruppen zu jeweils sechs Personen eingeteilt.

Der Kurs gliedert sich in sechs Einheiten von je einer Stunde Dauer: Die ersten fünf bestehen aus einem kurzen Einführungsvortrag, gefolgt von einer praktischen Übungseinheit („Hands-on-Session“). In diesen Einheiten werden die Themen „Kommunikation, Erster Eindruck, Rücken und Extremitäten“, „Kopf und Hals“, „Herz und Lunge“, „Abdomen“ sowie „Bewegungsausmaß, Kraft, Reflex- und Pulsstatus“ behandelt. Während der Hands-on-Sessions begleitet ein:e speziell geschulte*r Peer-Tutor*in die Kleingruppe. Die Tutor*innen demonstrieren zunächst die Untersuchungstechniken, welche die Studierenden anschließend gegenseitig unter Aufsicht und Anleitung üben.

Den Abschluss des Kurses bildet die sechste Einheit, in der die Studierenden eine vollständige körperliche Untersuchung an einer Modellperson durchführen. Dabei erarbeiten sie im Vorfeld eigenständig ein Untersuchungskonzept, welches sie im Abschlusstermin anwenden. Im Anschluss an die Demonstration erhalten die Studierenden ein Feedback zu ihrer Kommunikation mit der Modellperson, zur Struktur ihres Untersuchungskonzepts, sowie zur Durchführung der einzelnen Untersuchungsschritte.

Zur Unterstützung des Lernerfolgs wird den Studierenden ein Skript mit theoretischen Inhalten, Anleitungen zur praktischen Durchführung und Formulierung von Normalbefunden zur Verfügung gestellt. Der Kurs wird von den Studierenden mithilfe eines Online-Fragebogens evaluiert.

Kritische Reflexion: Der Kurs wurde von den Studierenden insgesamt sehr positiv bewertet. Im Wintersemester 2023/24 gaben 95% der Studierenden an, dass ihre Erwartungen an den Kurs erfüllt wurden und bewerteten den Kurs im Durschnitt mit der Schulnote 1,7. Zudem zeigte sich ein deutlicher Anstieg des subjektiven Sicherheitsgefühls bei der Durchführung einer körperlichen Untersuchung: Während sich vor Kursbeginn rund zwei Drittel der Studierenden unsicher fühlten, gaben nach Kursabschluss 87% an, sich sicher zu fühlen.

Als Kritikpunkt wurde jedoch die begrenzte Zeit in den Hands-on-Sessions hervorgehoben. So äußerten 46,6% der Studierenden, dass die Zeit für eigenständiges Üben während der praktischen Einheiten nicht ausreichend war.

Die Datenerhebung für das Wintersemester 2024/25 ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

Ausblick: Auf Grundlage des Feedbacks der Studierenden wird die Kurszeit künftig angepasst. Statt der bisherigen Aufteilung von einer Stunde für Vortrag und Hands-on-Session werden künftig 15 Minuten für den Vortrag und eine anschließende 60-minütige Hands-on-Session eingeplant. Dadurch soll den Studierenden mehr Zeit für praktisches Üben zur Verfügung stehen, um den Lernerfolg zu erhöhen.