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Hintergrund: Die adäquate Versorgung von Wunden ist eine essentielle Kompetenz für die ärztliche Praxis. Trotz ihrer großen Bedeutung werden die notwendigen praktischen Fertigkeiten im Rahmen des Medizinstudiums oft nur unzureichend vermittelt. Dies führt zu Unsicherheiten und Defiziten in der praktischen Anwendung, die sich negativ auf die Patient*innenversorgung auswirken können. Um diese Lücke im Curriculum zu schließen, haben wir ein Tutorial entwickelt, welches die Möglichkeit bietet, die notwendigen Skills zu erlernen und zu trainieren, um diverse Wundarten therapeutisch korrekt zu adressieren.

Ziel/Fragestellung: Die zentrale Fragestellung lautet: Inwieweit kann ein mehrstufiges, praxisorientiertes Tutorial die praktischen Fertigkeiten von Medizinstudierenden in der Wundversorgung verbessern? Das Ziel unserer Studie ist die Entwicklung und Evaluation eines Konzepts zur Vermittlung von Basiskompetenzen in der Wundversorgung als Peer-Teaching-Tutorial.

Methodik: Unser Tutorial-Konzept basiert auf einem dreistufigen Ansatz. Wir nutzen für die Praxisthemen entsprechende Entrustable Professional Activities (EPAs) [1] aus dem Nationalen Lernziel Katalog Medizin.

Stufe 1: Online-Vorbereitungsmodul

Die erste Stufe des Tutorials besteht aus einem Online-Vorbereitungsmodul, das die theoretischen Grundlagen der Wundversorgung vermittelt. Dazu gehören Wundheilungsphasen, Wundtypen, Komplikationen und Wunddokumentation. Ein erfolgreicher Modul-Abschlusstest ist Teilnahmevoraussetzung für den Praxisteil.

Stufe 2: Stationsablauf im SkillsLAB

Die zweite Stufe des Tutorials findet im SkillsLAB statt und besteht aus praktischen Übungen (den EPAs [1] entsprechend) in Kleingruppen (4:1 Betreuung durch erfahrene Tutor*innen [2]) an drei Stationen:

• Station 1: Theorie und Wunddokumentation
• Station 2: Aseptischer Verbandswechsel unter Anleitung am Modell
• Station 3: Klammern, Kleben, Fäden lösen an Schweinepfoten

Stufe 3: Mini-CEX

Die dritte Stufe des Tutorials ist die Simulation einer vollständigen Wundvisite im Patient*innenzimmer. Erfahrene Tutor*innen überprüfen alle erlernten Skills und geben direktes Feedback zur erbrachten Leistung.

Ergebnisse: Die Studierenden (n=9) gaben eine durchweg positive Rückmeldung. Sie gaben mündlich und im Evaluationsbogen an, dass das Tutorial ihre praktischen Fertigkeiten und ihr Selbstvertrauen in der Wundversorgung verbessert habe:

Auszug aus unserem Fragebogen (Bewertung mittels 5-Punkte-Likert-Skala (1: Stimme gar nicht zu, 3: neutral, 5: stimme voll und ganz zu)

• Ich habe neue Kenntnisse und/oder Fähigkeiten erworben: 4,5/5
• Ich fühle mich sicher in der Anwendung der erlernten Maßnahmen: 4/5
• Die angewandten Methoden haben mein Lernen erleichtert: 4,5/5

Relevanz: Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass ein mehrstufiges, praxisorientiertes Tutorial einen wertvollen Beitrag in der Lehre leisten kann. Die Integration von EPAs, PAL und Mini-CEX ermöglicht eine effektive und nachhaltige Kompetenzentwicklung [1], [2], [3]. Zudem unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung von strukturierten Lehr-Lern-Formaten in der Medizin.

Schlussfolgerungen: Die Integration des Tutorials in das Curriculum soll dazu beitragen die Qualität der Ausbildung in der medizinischen Fakultät zu verbessern und sicherstellen, dass die Studierenden auf die geforderten Maßnahmen der Wundversorgung in der klinischen Praxis vorbereitet werden.