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P R O G R E S S I O N – deeP undeRstanding Of positioninG foR midwivES uSing mOderN technologies AR/VR
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Published: | June 4, 2025 |
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Hintergrund: Um die unsichtbaren Vorgänge im Becken bei der Lagerung von Gebärenden zu verstehen und in der täglichen Kreißsaalarbeit anzuwenden, ist ein ausgeprägtes 3-dimensionales Vorstellungsvermögen erforderlich. Aktuell haben Hebammenstudent*innen lediglich Beckenmodelle, Babypuppen und ihre Vorstellungskraft zur Verfügung, um diese Prozesse zu erlernen. Die Mobilität des Beckens durch Stellungsänderungen der Beine ist so kaum darstellbar.
Mit einer effektiven Lagerung von Gebärenden kann jedoch eine Vielzahl geburtshilflicher Interventionen durch Prävention oder die Behebung der Einstellungs- und/oder Haltungsanomalie vermieden werden [https://progression.inm-online.de/]. Neue Technologien bieten die Möglichkeit solche Prozesse von innen zu betrachten und durch die Anwendung zu verinnerlichen.
Beschreibung des Projekts: PROGRESSION ist ein EU-gefördertes Projekt zur Verbesserung der Lehre. Die beteiligten Partnerhochschulen sind LMU, KSH, MUNI MedMED, FMUP und ESEP. Ziel ist die Entwicklung eines 16-stündigen Lernprogramms, das Hebammenstudent*innen die Möglichkeit gibt ihre Kompetenzen bei Lagerungsmanövern von Gebärenden durch einen zweistufigen Lernprozess zu verbessern.
Der erste Schritt ist ein VR-basiertes Verständnistraining bei dem, in einem virtuellen, 3-D Modell einer gläsernen Gebärenden, die Stellungsänderungen im Becken und die Haltungs- und Einstellungsänderungen des Fötus bei Lagerungsmanövern beobachtet werden können. Bei der Abarbeitung mehrerer Szenarien haben die Hebammenstudierenden die Möglichkeit diese Vorgänge zu verinnerlichen.
Im zweiten Schritt wird das Model der gläsernen Gebärenden mittels AR auf eine Person projiziert, und die Studierenden können die verbale Anleitung von Gebärenden bei paralleler visueller Kontrolle der korrekten Position trainieren. Auch in diesem Teil der Anwendung kann das erlernte Wissen durch unterschiedliche Szenarien gefestigt und vertieft werden.
Bei der ersten Durchführung mit den Hebammenstudierenden im 4. Semester der Partnerhochschulen wird der Lernerfolg durch einen Pre- sowie durch je einen Post-Test nach den einzelnen Lernschritten erfasst.
Am Ende der Projektlaufzeit werden die Anwendung und das Lehrkonzept auf der Projekthomepage kostenfrei zum Download zur Verfügung stehen.
Kritische Reflexion: Zu Beginn des Projektes wurde versucht die Mobilität des Beckens bei Schwangeren ab der 37+0 SSW mittels Motion-Tracking zu vermessen. Die externe Messung führte zu so ungenauen Daten, dass diese für die Erstellung des Modelles nicht verwendet werden konnten. Deshalb wurden hierfür bereits vorhandene Daten und Theorien herangezogen.
Ausblick: Dieses Lernprogramm trägt dazu bei, die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der Lagerung von Gebärenden zu optimieren und den Studierenden den Lernprozess zu erleichtern.
Ebenso ist die Anwendung für alle berufserfahrenen Hebammen und Gynäkologen von Nutzen, um die internen Vorgänge bei der Lagerung von Gebärenden zu verinnerlichen.
Literatur
- 1.
- Siccardi M, Valle C, Di Matteo F, Angius V. A Postural Approach to the Pelvic Diameters of Obstetrics: The Dynamic External Pelvimetry Test. Cureus. 2019;11(11):e6111. DOI: 10.7759/cureus.6111
- 2.
- Simkin P, Malloy E, Hanson L. Simkin's Labor Progress Handbook: Early Interventions to Prevent and Treat Dystocia. Newark: John Wiley & Sons; 2024.