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19. Internationales SkillsLab Symposium 2025

19.03. - 21.03.2025, Munich

Didaktisches Coaching als Teil der Tutorenausbildung im SkillsLab

Meeting Abstract

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19. Internationales SkillsLab Symposium 2025. München, 19.-21.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25isls09

doi: 10.3205/25isls09, urn:nbn:de:0183-25isls091

Published: June 4, 2025

© 2025 Mielityinen-Pachmann.
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Hintergrund und Motivation: Im SkillsLab Jena wurde vor einem Jahr ein festes didaktisches Curriculum etabliert. Dieses besteht aus drei Modulen

1.
Basic-Modul „Lernen und Lehren von Einarbeitung bis zum Kurs“
2.
Kommunikation in der Lehre und im den Kommunikationskursen
3.
Didaktisches Coaching. Dieser Beitrag auf das didaktische Coaching fokussiert.

Das Potenzial des individuellen didaktischen Coachings ist in der Lehrerausbildung längst erkannt und gelebte Praxis. In der didaktischen Tutorenausbildung im SkillsLab unterstützt die individuelle didaktische Beratung die Tutoren in ihrer Lehrtätigkeit und in der Professionalitätsentwicklung als Lehrende.

Beschreibung des Projektes (bzw. Moduls): Das Modul „Didaktisches Coaching“ besteht aus einer anderthalbstündigen Kurshospitation seitens der wissenschaftlichen Mitarbeiter*in und einem individuellen Beratungsgespräch zwischen dem/r Tutor*in. Die Hospitation und der Gesprächstermin werden von der wissenschaftlichen Mitarbeiter*in ausgesucht und mit dem/r jeweiligen Tutor*in abgesprochen. Um gewisse Vergleichbarkeit der Beobachtungen zu ermöglichen wurde ein Beobachtungsbogen entwickelt. Der umfasst unterschiedliche didaktische und pädagogische Aspekte des Unterrichts. Das Hauptaugenmerk der Beobachtungen liegt jedoch in den diversen Kommunikationsaspekten des Unterrichts. Bei der Hospitation platziert die wiss. Mitarbeiter*in so, dass sie auch die nonverbale Kommunikation zwischen dem Tutor*in und den teilnehmenden Studierenden und unter ihnen frei beobachten kann. Vorzugsweise am Tag nach der Beobachtung findet das Beratungsgespräch statt. Betont wird der Gesprächscharakter des Treffens, was heißt, dass der/die Tutor*in über seine/ihre Erfahrungen, möglichen Unsicherheiten, Probleme oder auch Erfolge berichten kann. Im Gespräch werden ggf. alternative didaktische Zugänge in Erwägung gezogen. Am Ende des Gesprächs bekommt der/die Tutor*in das Beobachtungsprotokoll als Word-Dokument zum Nachlesen und eventuelle Nachfragen.

Kritische Reflexion: Die geführte Praxis des didaktischen Coachings wird durch die erziehungswissenschaftliche Reflexion kritisch betrachtet. Die Coachings werden begrifflich als Lernberatungsgespräche gesehen. Das darin praktizierte Pädagogische lässt sich als Lernberatungshandeln definieren und differenziert betrachten. Aus der Sicht der Tutor*innen geht es bei den Lernberatungsgesprächen zu dem um den eigenen Professionalisierungsprozess. Im Fokus steht hier die Frage nach den Denk- und Handlungsmustern von den Beteiligten, nicht die Vermessung ihrer professionellen oder persönlichen Eigenschaften.

Ausblick: Aus praktischer Sicht lässt sich das Modul unterschiedlicher Weise entwickeln. So steht beispielsweise das Anpassen des Beobachtungsbogens aufgrund der gesammelten Erfahrungen in den bisherigen Gesprächen bevor. Aus der Sicht der „Professionalitätsentwicklung“ bzw. der Entwicklung der „Tutor*innen-Lehreridentität“ wären vertretbar das Vereinbaren der Folgetermine für eine weitere Unterrichtsbeobachtung und sowie weitere Beratungstermine. Wissenschaftlich gesehen öffnen sich unterschiedliche konzeptionelle Horizonte die „lehrprofessionelle“ Entwicklung der Tutor*innen in den Lernberatungsgesprächen zu unterstützen.


Literatur

1.
Führer F, Cramer C. Mentoring und Coaching in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. In: Cramer C, König J, Rothland M, Blömeke S, editors. Handbuch Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Stuttgart: UTB; 2020. p.748-755. DOI: 10.35468/hblb2020-091 External link
2.
Wrana D, Maier Reinhard C.Professionalisierung in Lernberatungsgesprächen. Theoretische Grundlegungen und empirische Untersuchungen. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich; 2012. DOI: 10.3224/86649486 External link