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Train-the-Trainer online: Didaktische Grundlagen für Skills Lab-TutorInnen als Moodle-Kurs
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Published: | June 4, 2025 |
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Hintergrund & Motivation: In medizinischen Skills Labs im deutschsprachigen Raum spielen studentische Tutor*innen eine zentrale Rolle als Lernbegleitung. Vorteile wie niedrige Kosten, geringe hierarchische Distanz und ein besseres Verständnis durch einen ähnlichen Ausbildungsstand machen dieses Modell attraktiv [1]. Studien zeigen, dass fachlich und didaktisch geschulte Tutor*innen „ähnlich gute oder bessere Ergebnisse“ erzielen wie Expert*innen [1]. An der Ruhr-Universität Bochum (RUB) erschwerten kapazitative und geografische Herausforderungen eine Präsenzschulung. Um diesem Problem zu begegnen, wurde die Didaktik-Schulung in ein E-Learning-Format überführt.
Beschreibung des Konzepts: Das E-Learning besteht aus einem interaktiven Moodle-Kurs, der die Grundlagen der Didaktik in 90 bis 120 Minuten vermittelt. Der Kurs ist in drei Kapitel gegliedert:
- 1.
- Didaktik: Einführung in die Grundprinzipien der Didaktik, verbunden mit der Reflexion der eigenen Rolle als Lehrperson
- 2.
- Erklären & Demonstrieren: Anwendung der Peyton-Methode auf Tutorien zur praxisorientierten Wissensvermittlung
- 3.
- Feedback: Entwicklung und Anwendung von Feedback-Regeln sowie die Nutzung von Feedback als wichtiges Instrument zur Verbesserung des Lernprozesses
Der Kurs nutzt H5P-Elemente wie Game Maps, interaktive Videos und Quiz, um verschiedene Lernstile und Lerntypen anzusprechen. Kapitelzusammenfassende Poster dienen als praktische Nachschlagewerke für die Tutor*innen. Gamification-Elemente, wie das Level-Up-System, fördern die Motivation, aktiv am Kurs teilzunehmen und kontinuierliche Fortschritte zu machen. Umfragen mit anonym veröffentlichten Ergebnissen ermöglichen einen virtuellen Austausch und schaffen ein Gemeinschaftsgefühl trotz räumlicher Distanz.
Kritische Reflexion: Die Umstellung auf ein E-Learning-Format bietet typische Vorteile: Tutor*innen können zeit- und ortsunabhängig lernen, ihren Lernprozess individuell gestalten und Inhalte im eigenen Tempo wiederholen oder vertiefen. Dies ist insbesondere für Tutor*innen an entfernten Standorten wie Ostwestfalen-Lippe ein großer Gewinn. Gleichzeitig wurde deutlich, dass trotz klarer Praxisbezüge im E-Learning einigen Tutor*innen das praktische Training fehlt.
Ausblick: Um das praktische Training in den Lernprozess zu integrieren, sind freiwillige Workshops geplant, die flexibel auf den Wünschen der Tutor*innen basieren. Inhalte wie die Peyton-Methode, Feedback-Methoden und die Reflexion der eigenen Rolle als Tutor*in werden praxisnah erarbeitet und in kollegialem Austausch vertieft. Diese Workshops knüpfen nahtlos an das E-Learning an und bieten eine ideale Kombination aus Theorie und Praxis.