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12. Internationales SkillsLab Symposium 2017

31.03. - 01.04.2017, Erlangen

Lehrvideo vs. Postervortrag – Effekte verschiedener Lehrmedien und Lehrmethoden im Kommunikationstraining zu Motivational Interviewing

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  • author presenting/speaker Michael Sommer - TU Dresden, Meidzinische Fakultät Carl Gustav Carus, Referat Lehre, Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Deutschland
  • corresponding author Tobias Weber - TU Dresden, Meidzinische Fakultät Carl Gustav Carus, Referat Lehre, Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Deutschland

12. Internationales SkillsLab Symposium 2017. Erlangen, 31.03.-01.04.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocP2-04

doi: 10.3205/17isls45, urn:nbn:de:0183-17isls456

Published: March 9, 2017

© 2017 Sommer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


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Text

Hintergrund: Motivational Interviewing (MI) ist ein Konzept der Gesprächsführung, mit dem PatientInnen unterstützt werden können [1], Motivation in Richtung einer gesundheitsförderlichen Verhaltensänderung aufzubauen. Angehende ÄrztInnen sollten dieses skill beherrschen, um PatientInnen bei Complianceproblemen oder verstetigtem gesundheitsschädlichen Verhalten adäquat zu begegnen ohne direktiv in deren Entscheidungsspielraum einzugreifen.

Im Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden sollen die Studierenden des fünften Studiensemesters innerhalb einer 50-minütigen Lehreinheit das Konzept des MI sowohl kennenlernen, als auch motiviert werden, sich mit diesem vertiefend zu beschäftigen und im Rollenspiel mit einem SP erste Anwendungserfahrungen zu sammeln.

Aus den Erfahrungen mit dieser Lehrveranstaltung entstand die Frage: Welche Lehrmethode und welches Lehrmedium ist geeignet, um die Bereitschaft zur individuellen Beschäftigung mit MI zu erhöhen?

Methoden: Zur Untersuchung der Fragestellung wurde ein experimentelles Design erarbeitet, in dem die TeilnehmerInnen der MITZ-Pflichtlehre des fünften Fachsemesters im WS 2016/2017 über die Einschreibung zu verschiedenen Veranstaltungsterminen in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Eine Gruppe bekam ein speziell für die Lernstation erstelltes Video eines modellhaften MI-Arzt-Patienten-Gespräches mit Erläuterungen zu sehen und reflektierte dies anschließend unter Anleitung der Tutorin. Mit dem Video wurde das Ziel verfolgt, den Studierenden ein modellhaftes Rollenvorbild zu demonstrieren, an dem sie die Verhaltensweisen, die das MI verkörpern, erlernen konnten.

Die Vergleichsgruppe absolvierte die reguläre Lehreinheit mit einem theoretischen Input der Tutorin unter Zuhilfenahme eines Posters, welches die wichtigsten Prinzipien und Techniken des MI zusammenfasst.

Im Anschluss an die Lehreinheit wurde ein eigens erstellter Fragebogen von den TeilnehmerInnen ausgefüllt. Dieser erfasst deren selbsteingeschätzte Kompetenz und Motivation in Bezug auf die Anwendung von MI sowie die Einschätzung der Lehrmethode im Vergleich zu alternativen Möglichkeiten der Vermittlung.

Geprüft wird die Hypothese, dass die TeilnehmerInnen, die das Lehrvideo gesehen haben, eine signifikant höhere Bereitschaft zur Vertiefung und Anwendung von MI gegenüber TeilnehmerInnen, die einen Postervortrag bekamen, zeigen.

Ergebnisse: Aktuell läuft die Datenerhebung. Mit der Auswertung kann erst Anfang Februar begonnen werden.

Diskussion: Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass in einer Lehreinheit das gesamte Konzept und alle Techniken des MI vermittelt und von den Teilnehmenden verinnerlicht werden können. Daher ist es umso wichtiger, den Studierenden die Sinnhaftigkeit und Relevanz dieses Gesprächsführungskonzeptes zu vermitteln, sodass sie sich im Selbststudium vertiefend damit beschäftigen und dieses in ihrer Praxis versuchsweise anwenden. Die Ergebnisse werden Hinweise darauf liefern, mit welcher Lehrmethode und welchem Lehrmedium dies am besten zu erreichen ist.


Literatur

1.
Miller WR, Rollnick S. Motivational interviewing: Preparing people to change addictive behavior. New York: Guilford Press; 1991.