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6. Wissenschaftlicher Kongress "Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft"

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf

11. Mai 2022, Düsseldorf

Informelle Nutzung von E-Mails und Textnachrichten in der Arzt-Patienten-Kommunikation – Protokoll für eine Mixed-Methods-Analyse

Meeting Abstract

  • Martin Unkelbach - Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Universität Witten/Herdecke, Witten
  • Christine Kersting - Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Universität Witten/Herdecke, Witten
  • Achim Mortsiefer - Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Universität Witten/Herdecke, Witten

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf. 6. Wissenschaftlicher Kongress „Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft“. Düsseldorf, 11.-11.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ifam13

doi: 10.3205/22ifam13, urn:nbn:de:0183-22ifam135

Published: April 22, 2022

© 2022 Unkelbach et al.
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Text

Hintergrund: Die Arzt-Patienten-Kommunikation ist im Zeitalter der Digitalisierung nicht nur auf direkten „Face-to-face“-Kontakt limitiert, sondern entwickelt sich auch zunehmend im Bereich der digitalen Medien. Hierdurch ergibt sich neben einer insgesamt erhöhten Erreichbarkeit eventuell auch eine niedrigere Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme auf Seiten von Patientinnen und Patienten. Es ist unklar, wie häufig und zu welchen Anlässen informelle digitale Kommunikationswege zwischen Ärztinnen bzw. Ärzten und Patientinnen bzw. Patienten genutzt werden und wie sich dies auf die Arbeits- und Stressbelastung der Hausärztinnen und -ärzten auswirkt.

Zielsetzung: Dieser Beitrag präsentiert das Studienprotokoll für eine quantitative und qualitative Evaluation der Nutzung informeller digitaler Kommunikationswege zwischen Ärztinnen bzw. Ärzten und Patientinnen bzw. Patienten über Kurznachrichten oder E-Mails. Neben der Nutzungshäufigkeit sollen die persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen zu informellen digitalen Arzt-Patienten-Kontakten aus Sicht von Hausärztinnen und -ärzten analysiert werden.

Methoden: Im Rahmen dieser sequentiellen Mixed-Methods-Studie mit Hausärztinnen und -ärzten wird zunächst mit einer Online-Erhebung über LimeSurvey die Häufigkeit der Kontaktaufnahme von Patientinnen, Patienten oder Bekannten im Praxisalltag und privaten Umfeld über digitale Kommunikationswege erfasst. Auch werden die Einstellung der Befragten gegenüber digitaler Arzt-Patienten-Kommunikation und die inhaltlichen Schwerpunkte der über digitale Medien erhaltenen Nachrichten erhoben. Darauf aufbauend werden in Fokusgruppeninterviews die persönlichen Erfahrungen von Hausärztinnen und -ärzten hinsichtlich informeller Kontakte und deren Auswirkungen sowie die Haltungen von Hausärztinnen und -ärzten diskutiert und analysiert.

Erwartete Ergebnisse & Nutzen: Es wird eine hohe Streuungsbreite im Nutzungsverhalten sowie ein heterogenes Meinungsbild von Hausärztinnen und -ärzten über die Nutzung digitaler Medien in der Arzt-Patienten-Kommunikation erwartet. Dies wurde bereits durch Expertinnen- und Experten-Interviews während der Konzeptionierung der Studie deutlich.


Literatur

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