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6. Wissenschaftlicher Kongress "Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft"

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf

11. Mai 2022, Düsseldorf

PORT-Gesundheitszentren – eine gute Versorgung für alle Generationen

Meeting Abstract

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  • Cordula Hoffmanns - Robert Bosch Stiftung, Stuttgart

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf. 6. Wissenschaftlicher Kongress „Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft“. Düsseldorf, 11.-11.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ifam02

doi: 10.3205/22ifam02, urn:nbn:de:0183-22ifam021

Published: April 22, 2022

© 2022 Hoffmanns.
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Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren unser Gesundheitssystem noch mehr als zuvor herausfordern. Für die komplexe Betreuung einer zunehmenden Anzahl chronisch kranker und älterer Menschen sowie die zu erwartende Knappheit des Fachpersonals halten Primärversorgungszentren Lösungen in dreierlei Hinsicht bereit. Sie ermöglichen eine qualitative Weiterentwicklung auf Ebene der hausärztlichen Versorgung, entlasten die zentrale Ressource „Hausarzt“ und bieten gleichzeitig attraktive Arbeitsplätze für medizinisches, pflegerisches und therapeutisches Personal.

Mit dem Programm „PORT – Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung“ fördert die Robert Bosch Stiftung seit 2017 an mittlerweile 13 Standorten in Deutschland die Einführung und (Weiter-)Entwicklung von lokalen, inhaltlich umfassenden Gesundheitszentren, die wohnortnah die Primärversorgung in einer Region abdecken können.

In einem PORT-Gesundheitszentrum arbeitet der oder die Hausärztin zusammen mit einem multiprofessionellen Team. Sie haben den Anspruch, ihre Patienten ganzheitlich und vorausschauend entlang des Versorgungskontinuums zu betreuen. Fachärztliche Expertise kann mit Hilfe der Digitalisierung über Telekonsile eingebunden werden. Stationäre Episoden im Krankenhaus werden vorbereitet und die Nachsorge umgesetzt. Über die individuelle medizinische Versorgung hinaus sind PORT-Gesundheitszentren in ihrem Einzugsgebiet aktiv und bieten Leistungen der Prävention und Gesundheitsförderung an: Zum Teil als eigenes Angebot und unter Einbeziehung von Ehrenamtlichen, zum Teil durch ein Netzwerk in der Kommune und Umgebung. Dafür verantwortlich sind Fachkräfte wie Community Health Nurses, die auch als Ansprechpartner in allen Gesundheits- und Krankheitsfragen und Helfer bei der sektorenübergreifenden Koordination fungieren.

Die koordinierte Versorgung im PORT-Zentrum kann je nach regionalem Bedarf modular ergänzt werden. Dazu zählen neben einer direkten Integration von Fachärzten auch Angebote der Kurzzeitpflege und Reha im Rahmen des Entlassmanagements, wie es bereits in einigen Zentren praktiziert wird. Darüber hinaus kann auch ein ambulantes OP-Zentrum mit Tagesbetten helfen ambulant sensitive Krankenhausfälle zu vermeiden und über einen Schockraum mit Krankenwagenstandort auch die Notfallversorgung sichern.


Literatur

1.
Burgi M, Igl G. Community Health Nursing – Wegweiser für die Etablierung in Deutschland. Robert Bosch Stiftung; 2020. Verfügbar unter: https://www.bosch-stiftung.de/de/publikation/community-health-nursing External link
2.
Nolting HD, Ochmann R, Zich K. Gesundheitszentren für Deutschland. Wie ein Neustart in der Primärversorgung gelingen kann. Robert Bosch Stiftung; 2021. Verfügbar unter: https://www.bosch-stiftung.de/de/publikation/gesundheitszentren-fuer-deutschland External link
3.
Schmid A, Günther S, Baierlein J. Vision und Umsetzung eines PORT-Gesundheitszentrums. Robert Bosch Stiftung; 2020. Verfügbar unter: https://www.bosch-stiftung.de/de/publikation/vision-und-umsetzung-eines-port-gesundheitszentrums External link