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6. Wissenschaftlicher Kongress "Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft"

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf

11. Mai 2022, Düsseldorf

Alle(s) unter einem Dach!? Familienorientiertes Arbeiten im Team in der Primärversorgung – eine Einführung

Meeting Abstract

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  • Stefan Wilm - Institut für Allgemeinmedizin (ifam) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Vera Kalitzkus - Institut für Allgemeinmedizin (ifam) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Achim Mortsiefer - Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Universität Witten/Herdecke

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf. 6. Wissenschaftlicher Kongress „Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft“. Düsseldorf, 11.-11.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ifam01

doi: 10.3205/22ifam01, urn:nbn:de:0183-22ifam011

Published: April 22, 2022

© 2022 Wilm et al.
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Die Familienmedizin ist von zentraler Bedeutung für eine Gesellschaft, die sich im Wandel befindet und damit das Individuum und die Gemeinschaft vor schwierige Aufgaben stellt (Alterung der Bevölkerung, Arbeitslosigkeit, Armut, Migration, Klimakrise, u.a.). Vernetzung und bereichsübergreifende Zusammenarbeit werden in der Gesundheitsversorgung immer wichtiger, um Gesundheits- und Teilhabechancen in jedem Lebensalter zu ermöglichen. Dazu bedarf es der Koordination und des Wissens um die Zusammenhänge von familiären Lebensbedingungen, sozialen Problemlagen und ihren Auswirkungen auf die Gesundheit – eine Rolle, für die familienmedizinisch orientierte Hausärzt:innen besonders geeignet sind?

Das Interesse von hausärztlicher Seite am familienmedizinischen Ansatz ist da, ergab eine postalische Befragung von praktizierender Hausärzt:innen im großstädtischen Bereich [1]. Was aber wünschen sich die Familien selbst? In einer repräsentativen Bevölkerungsstudie (n=2.017) fragten wir nach der Präferenz in der Bevölkerung Deutschlands für die Versorgung mehrerer/aller Familienangehöriger in einer Hausarztpraxis. Knapp die Hälfte der Befragten wünschte sich dies explizit. Lediglich 6,5% gaben an, dass Familienmitglieder in verschiedenen Hausarztpraxen versorgt werden sollten [2]. Dies belegt: Ein Großteil der Bevölkerung ist einem familienmedizinischen Ansatz gegenüber aufgeschlossen. Dieses Potential sollte genutzt und auch in neuen Versorgungsformen wie Medizinischen Versorgungszentren, Gesundheitszentren oder anderen Modellen Beachtung finden. Wie dies gelingen kann wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmenden des Kongresses diskutieren.


Literatur

1.
Kalitzkus V, Koch A, Wilm S. Sind familienmedizinische Aspekte für Hausärzte in der Großstadt relevant? Eine Fragebogenstudie. Zeitschrift für Allgemeinmedizin. 2020;96(4):153-8.
2.
Kalitzkus V, Wilm S, Kotz D, Kastaun S. Präferenzen der Bevölkerung für die Versorgung von Familienmitgliedern in derselben Hausarztpraxis – Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung [Population preferences for the care of family members in the same primary care practice — results of a representative population survey]. Dtsch Arztebl Int. 2021;118:844-5. DOI: 10.3238/arztebl.m2021.036 External link
3.
Kalitzkus V, Vollmar HC. Familienmedizin in der Hausarztpraxis. Eine Delphi-Studie zur Entwicklung einer gemeinsamen Arbeitsdefinition. Zeitschrift für Allgemeinmedizin. 2016; 92(5):208-12.