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2. Wissenschaftlicher Kongress "Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft"

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Düsseldorf

13. November 2013, Düsseldorf

Pädiatrische Grundversorgung und Familienmedizin. Was kann der Haus- und Familienarzt tun für Familien und ihre Kinder/ Jugendlichen, die in ungünstigen psychosozialen Bedingungen leben?

Meeting Abstract

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  • Bernd Hemming - Facharzt für Allgemeinmedizin, Duisburg
  • Elke Jäger-Roman - Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Berlin

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf. 2. Wissenschaftlicher Kongress „Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft“. Düsseldorf, 13.-13.11.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13ifamWS2

doi: 10.3205/13ifam03, urn:nbn:de:0183-13ifam036

Published: November 13, 2013

© 2013 Hemming et al.
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Jedes fünfte Kind und jeder sechste Jugendliche wächst in Deutschland unter ungünstigen psychosozialen Lebensbedingungen auf, d.h. unter Belastungen der Familie oder alleinerziehender Eltern durch Armut, Arbeitslosigkeit, chronische Krankheit, geringe Bildung, geringe berufliche Qualifikation und oft mangelndem sozialem Rückhalt.

Kinder und Jugendliche, die unter derartigem „sozialem Stress“ aufwachsen, tragen ein erhöhtes Risiko für eine Reihe akuter und chronischer Erkrankungen, für eine schlechtere soziale Integration, aber insbesondere für eine Beeinträchtigung ihrer seelischen Gesundheit und ihrer allgemeinen psychosozialen Entwicklung, die nicht ihrem individuellen Entwicklungspotential entsprechen.

Der „Workshop“ befasst sich mit den Möglichkeiten von primärer und sekundärer Prävention durch den Familienarzt zu Folgen von Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien. Es soll diskutiert werden, ob sich durch die Kenntnis der gesamten Familie Risikofaktoren erkennen lassen, die im Neugeborenen- und Säuglingsalter einen rechtzeitigen Einsatz der „Frühen Hilfen“ notwendig machen. Familienärzte sollten berichten, inwieweit der Aufbau eines lokalen „Frühe-Hilfe-Netzwerkes“ (Arztpraxis-Hebammen-Gesundheitsamt-Jugendamt) in ihrer Kommune gelungen ist. Desgleichen sollen die (haus-)ärztlichen Möglichkeiten diskutiert werden, die zur Unterstützung der Kinder mit ‚soziogenen’ Entwicklungsstörungen (insbesondere den Sprachentwicklungsstörungen) beitragen können.

Die Wirksamkeit primärer Prävention (Gesundheits- und vorausschauende Beratung) und anderer ressourcenorientierter Ansätze sollte diskutiert werden.


Literatur

1.
Leitthema: Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt. 2007;50(5/6). Verfügbar unter: http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Kiggs/Basiserhebung/Pressemappe_2007/Inhaltsverzeichnis_BGBl.pdf?__blob=publicationFile External link
2.
Mielck A. Soziale Ungleichheit und Gesundheit. Einführung in die aktuelle Diskussion. Bern: Huber Verlag; (2005.
3.
Schlack HG, Kries R, Thyen U, Hrsg. Sozialpädiatrie. Gesundheitswissenschaft und pädiatrischer Alltag. Berlin: Springer Verlag; 2009.