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HTA-Methodik: Einsatz von Checklisten für die Studienqualität im deutschsprachigen Raum
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Published: | March 16, 2010 |
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Abstract
Einleitung
Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien sind Grundlage für evidenzbasierte gesundheitspolitische Entscheidungen. Zur Einschätzung der Glaubwürdigkeit von Studien sind Bewertungen der Studienqualität immanenter methodischer Bestandteil von systematischen Reviews und HTA-Berichten. Ziel ist die Darstellung und der Vergleich vorhandener Qualitätsbewertungsinstrumente (QBI) für Studien zur Wirksamkeit von Interventionen.
Methoden
Es wird eine systematische Recherche in einschlägigen Datenbanken ab 1988 durchgeführt, ergänzt um eine Durchsicht der Referenzen sowie eine Internetrecherche. Die Literaturrecherche, Datenextraktion und Qualitätsbewertung wird von zwei unabhängigen Reviewern vorgenommen. Es werden Skalen, Checklisten und Komponentenbewertungen unterschieden. Die inhaltlichen Elemente der QBI werden mit modifizierten Kriterienlisten [1], bestehend aus Items und Domänen spezifisch für randomisierte Studien, Beobachtungsstudien, Diagnosestudien, systematische Übersichtsarbeiten und gesundheitsökonomische Studien extrahiert. Anhand der Anzahl abgedeckter Items und Domänen wer-den umfassendere von weniger umfassenden Instrumenten unterschieden.
Ergebnisse
Es werden insgesamt acht systematische, methodische Reviews und HTA-Berichte sowie 147 Instrumente identifiziert: 15 für systematische Übersichtsarbeiten, 80 für randomisierte Studien, 30 für Beobachtungsstudien, 17 für Diagnosestudien und 22 für gesundheitsökonomische Studien. Die Instrumente variieren deutlich hinsichtlich der Inhalte, deren Ausprägung und Güte der Operationalisierung. Einige Instrumente enthalten neben Items zur internen Validität auch Items zur Berichtsqualität und zur externen Validität. Kein Instrument deckt alle abgefragten Kriterien ab. Designspezifisch werden generische Instrumente ermittelt, die die meisten inhaltlichen Kriterien abdecken.
Diskussion
Die Bewertung von QBI anhand inhaltlicher Kriterien ist schwierig, da kein wissenschaftlicher Konsens über notwendige Elemente der internen Validität bzw. nur für einen Teil der allgemein akzeptierten Elemente ein empirischer Nachweis besteht. Der Vergleich anhand inhaltlicher Parameter vernachlässigt die Operationalisierung der einzelnen Items, deren Güte und Präzision wichtig ist für Transparenz, Replizierbarkeit, die korrekte Bewertung sowie die Interrater-Reliabilität. QBI, die Items zur Berichtsqualität und internen Validität vermischen, sind zu vermeiden.
Schlussfolgerungen
Es stehen unterschiedliche, designspezifische Instrumente zur Verfügung, die aufgrund ihrer umfassenderen inhaltlichen Abdeckung von Elementen der internen Validität bevorzugt zur Qualitätsbewertung eingesetzt werden können. Wichtig ist eine ausführliche und präzise Operationalisierung der einzelnen Elemente zur Minimierung der Subjektivität der Bewertung. Weitere Forschung ist erforderlich, um Studiencharakteristika zu identifizieren, die die interne Validität von Studien beeinflussen.