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Wie sinnvoll sind Register?
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Published: | March 16, 2010 |
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Abstract
Einleitung
Trotz unbestreitbarer Erfolge beim Zugewinn an Lebensqualität nach endoprothetischen Eingriffen sind Wechseloperationen nach wie vor ein relevantes Problem. Nach Implantation von Hüfttotalendoprothesen muss 1 von 13 Patienten im Laufe seines Lebens wegen aseptischer Implantatlockerung einer Revisionsoperation unterzogen werden, 1 von 60 Patienten wegen eines Infektes. Bei 1 von 323 Patienten kommt es zu einem Bruch des Implantates.
Diese Komplikationen führen nicht nur zu schweren Einschränkungen für den Patienten, sie verursachen auch hohe Kosten im Gesundheitssystem.
Register
Register dokumentieren jede Operation eines Landes inklusive standardisierter Dokumentation des durchgeführten Eingriffes, dem Grund der Operation und der Ursache des Versagens.
Derzeit wird in Europa fast flächendeckend an der Einführung nationaler Register gearbeitet.
Effekt von Registern
Durch Registererfassung und intensive Kommunikation der Ergebnisse innerhalb der Ärzteschaft und des Gesundheitssystems konnte in Schweden die Revisionsrate um über 50% gesenkt werden. Minderwertige Produkte konnten rasch erkannt werden und Maßnahmen gesetzt werden. Durch Vermeidung der Kosten für die Behandlung von Komplikationen können in Schweden, ein Land mit etwa 10% der Einwohner Deutschlands, jährlich 14.000.000$ an Kosten innerhalb der Spitäler eingespart werden.
Datenqualität
Die Frage in wie weit Ergebnisse aus Studien in der realen Behandlungssituation reproduzierbar sind ist nach wie vor aktuell.
Registerdaten spiegeln die durchschnittlichen Ergebnisse der Patientenversorgung wieder, Orthopädie ist daher eines der wenigen Bereiche der Medizin in denen Vergleichswerte zur Beurteilung publizierter Ergebnisse vorliegen.
In einer Stichprobe zeigte sich dass die Publikationen von Implantatentwicklern zu ca. 50% statistisch signifikante und relevante Abweichungen aufweisen. Zwischen den USA und Europa bestehen deutliche Unterschiede hinsichtlich der Qualität wissenschaftlicher Publikationen. Beispielsweise kommen ca. 60% der publizierten Fälle in den USA aus Entwicklerkliniken mit enger Verbindung zu Interessengruppen, in Europa trifft dies nur für 7% zu. Aber auch bei unabhängigen Studien aus den USA weisen ca. 50% der untersuchten Produkte deutliche Abweichungen auf während in Kontinentaleuropa sowohl die Qualität der Studien als auch die Breite der Streuung wesentlich besser ist.
Weitere Informationen sind unter http://www.ear.efort.org/ zugänglich.