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102. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

21.09. - 22.09.2018, Karlsruhe

Eine reduzierte Ca2+ vermittelte Cl-Sekretion in vitro lässt sich durch nasale PD Messungen in Patienten mit chronischer Rhinosinusitis bestätigen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Tobias Albrecht - Universitätsklinikum Heidelberg, HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • Johanna Salomon - Zentrum für Translationale Lungenforschung (TLRC-H), Abteilung für translationale Pneumologie, Heidelberg, Deutschland
  • Ingo Baumann - Universitätsklinikum Heidelberg, HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • Marcus Mall - Zentrum für Translationale Lungenforschung (TLRC-H), Abteilung für translationale Pneumologie, Heidelberg, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 102. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Karlsruhe, 21.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18hnosw10

doi: 10.3205/18hnosw10, urn:nbn:de:0183-18hnosw101

Published: December 13, 2018

© 2018 Albrecht et al.
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Hintergrund: Die chronische Rhinosinusitis (CRS) ist eine der häufigsten chronischen Erkrankung der oberen Atemwege, deren Pathomechanismen noch nicht eindeutig identifiziert sind. Ein veränderter transepithelialer Ionentransport könnte bei der Pathogenese eine Rolle spielen. In dieser Studie wurde untersucht, ob der epitheliale Ionentransport, insbesondere die Ca2+ vermittelte Cl- Sekretion, in kultivierten primären Nasenepithelzellen (hNEpC) von Patienten mit CRS beeinträchtigt ist.

Methoden: Polypöses Siebbeingewebe von CRS Patienten sowie Gewebe der unteren Nasenmuscheln von gesunden Patienten (CTL) wurden während operativer Eingriffe gewonnen. hNEpC wurden isoliert und für 14 Tage unter air-liquid Interface-Bedingungen kultiviert. Transkriptionslevel des Ca2+ aktivierten Cl- Kanals TMEM16A, von Zytokinen (IFN-γ, IL13) sowie transepitheliale Kurzschlussströme wurden gemessen. Weiter wurden nasale PD-Messungen an Gesunden sowie an CRS Patienten durchgeführt.

Ergebnisse: Ussing Kammer Messungen zeigten einen signifikant reduzierten basalen Kurzschlussstrom sowie eine reduzierte Ca2+ vermittelte Cl- Sekretion in kultivierten hNEpC von Patienten mit CRS verglichen mit CTL.

Im Gegensatz zum funktionellen Nachweis zeigten sich die Transkriptionslevel des Ca2+-aktivierten Cl- Kanals TMEM16A signifikant erhöht. Die Zytokinanalyse zeigte eine signifikante Erhöhung der die Cl- Sekretion induzierenden proinflammatorischen Zytokine IFN-γ und IL-13.

Die in vivo durchgeführten nasalen PD-Messungen bestätigten eine signifikante Reduktion der Ca2+ aktivierten Cl- Sekretion bei CRS-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden.

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen eine komplexe Dysregulation des Ionentransports in hNEpC von Patienten mit CRS, die von einer verminderten basalen und Ca2+ aktivierten Cl- Sekretion dominiert wird. Die in vitro gezeigten Veränderungen konnten in vivo ebenfalls gezeigt werden. Die TMEM16A vermittelte Cl- Sekretion scheint an der Pathogenese der CRS beteiligt zu sein.