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102. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

21.09. - 22.09.2018, Karlsruhe

Endoskopische Zügelplastik bei Facialisparese

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Frank Wallner - Universitätsklinikum Heidelberg, HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • author Philippe Federspil - Universitätsklinikum Heidelberg, HNO-Klinik, Heidelberg, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 102. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Karlsruhe, 21.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18hnosw01

doi: 10.3205/18hnosw01, urn:nbn:de:0183-18hnosw011

Published: December 13, 2018

© 2018 Wallner et al.
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Hintergrund: Die Folgen einer langzeitig bestehenden Fazialisparese beeinträchtigen bezüglich des Mundwinkels die verbale und nonverbale Kommunikation, die orale Kompetenz insb. bei Flüssigkeiten, das Selbstbild des Patienten und führen zu einer Stigmatisation und ggf. einer sekundären Depression.

Methoden: Da mehr als 18 Monate nach einer Fazialisparese durch eine Degeneration der neuromuskulären Übertragung eine Re-Innervation nicht mehr erfolgversprechend ist, kommen vorzugsweise dynamische muskuläre Rekonstruktionen vor statischen Suspensionen zum Einsatz. Neben freien neuromuskulären Transplantaten (M. gracilis u.a.) hat die Transposition des M. temporalis schon immer eine wesentliche Rolle gespielt. Die ursprüngliche Technik, einen Anteil des Muskels von seinem temporalen Ansatz zu lösen und über den Jochbogen zu schlagen, wurde wegen seiner ungünstigen kosmetischen Ergebnisse zu einer Transposition der Temporalissehne vom Proc. coronoideus des Unterkiefers zum Mundwinkel weiterentwickelt. Dies ist ohne Zwischenschalten einer Verlängerung möglich, wenn der Muskel an seinem temporalen Ansatz mobilisiert und transponiert wird. Diese von Labbe beschriebene Methode wurde von Contreras-Garcia durch einen endoskopischen Zugang modifiziert.

Ergebnisse: Die endoskopische M. temporalis-Transposition wird an einem Fallbeispiel vorgestellt. Im vorliegenden Fall war das funktionelle Ergebnis ein Jahr nach OP sehr gut.

Schlussfolgerung: Die Transposition des M. temporalis ist eine zuverlässige und ästhetisch ansprechende Methode zur Rehabilitation der paralytischen unteren Gesichtshälfte, die einzeitig und mit moderatem Aufwand durchgeführt werden kann.