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101. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

22. - 23.09.2017, Koblenz

HPV-Diagnostik, klinische Bedeutung bei Kopf-Halstumoren

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker J. P. Klußmann - Univ. HNO-Klinik Gießen, Gießen, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 101. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Koblenz, 22.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hnosw17

doi: 10.3205/17hnosw17, urn:nbn:de:0183-17hnosw175

Published: December 5, 2017

© 2017 Klußmann.
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Forschungen der letzten Dekade konnten zeigen, dass humane Papillomviren (HPV) bei der Ätiologie der Kopf-Halskarzinome eine zunehmend wichtige Rolle einnehmen. Die ätiologische Bedeutung ist in den verschiedenen Lokalisationen der Kopf-Hals-Karzinome sehr unterschiedlich: Im Bereich der Tonsille und des Zungengrundes sind ein Großteil der Tumoren HPV-assoziiert, dagegen im Bereich des Larynx und Hypopharynx nur ein geringer Prozentsatz. Molekulare Forschungen konnten zeigen, dass sich die HPV-assoziierten Tumoren in vielerlei Hinsicht sowohl klinisch als auch molekular von durch Noxen verursachte Tumoren unterscheiden. Somit können sie als eigene Tumorentität im Kopf-Halsbereich angesehen werden. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass HPV-assoziierte Karzinome im Bereich des Oropharynx eine ca. 30% bessere Heilungschance haben als HPV-negative Tumoren. Diese Erkenntnisse haben nun Einzug in die klinische Praxis gefunden. Daher wurde das TNM-System für das Oropharynxkarzinom und CUP-Syndrom angepasst und es werden p16-positive und p16-negative Tumoren unterschieden. Die Entwicklung prognostischer Modelle für HPV-positive und negative Kopf-Halstumore ist wichtig, um einzuschätzen inwiefern bei HPV-positiven Tumoren eine weniger intensive Therapie durchgeführt werden kann. Dies ist zurzeit in klinischer Prüfung aber noch nicht Gegenstand der täglichen Praxis.