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Relevanz HNO-ärztlicher Diagnostik bei Tinnitus
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Published: | December 5, 2017 |
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Eine sorgfältige Differentialdiagnostik steht am Anfang der Versorgungskette des Tinnitus. Hier werden entscheidende Weichen für die im Einzelfall richtige Therapie eines Tinnitus oder auch einer urächlichen Grunderkrankung gestellt.
Bereits durch sorgfältige Anamnese und klinische Untersuchung kann häufig eine erste Zuordnung nach verschiedenen Kriterien erfolgen. Damit können meist auch schon erste Rückschlüsse auf die Genese, den Schweregrad und die Dringlichkeit sowie Richtung der folgenden Differentialdiagnostik und auch einer erforderlichen Behandlung gezogen werden.
Bei einzelnen Patienten wird natürlich eine klare ätiologische und topographische Zuordnung von Tinnitusbeschwerden nicht immer möglich sein.
Klinisch ist die Unterscheidung zwischen objektivem und subjektivem, akutem und chronischem, kompensiertem und dekompensiertem und natürlich besonders für HNO-Ärzte zwischen otogenem und nicht otogenem Tinnitus sinnvoll und wichtig (s. Tabelle 1 [Tab. 1]).
Die Spannbreite der Diagnosen beim Symptom Tinnitus ist groß und reicht von einfachen Erkranken wie Paukenerguss bis zu Tumoren der des Inneren Gehörgangs (Akustikusneurinom), der Schädelbasis (Glomus jugulare Tumor, der hinteren Schädelgrube des ZNS und bis zu psychogenem Tinnitus.
Tinnitus ist ein polyätiologisches Symptom. Durch eine sorgfältige, frühzeitige und möglichst gezielte Anamnese und Diagnostik durch den häufig als primären Ansprechpartner aufgesuchten HNO-Arzt kann die Symptomatik nach ihrer Ätiologie und Topologie eingeordnet werden, um die Patienten je nach Ursache des Tinnitus einer der zur Verfügung stehenden Therapiemodalitäten möglichst schnell und effizient zuzuführen.