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96th Annual Meeting of the Southwest German Association of Otorhinolaryngologists

28. - 29.09.2012, Koblenz

Dysphonie – funktionelle und organische Ursachen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Katrin Jahn - HNO-Universitätsklinik Bonn, Abteilung für Phoniatrie & Pädaudiologie, Bonn, Deutschland
  • author Götz Schade - HNO-Universitätsklinik Bonn, Abteilung für Phoniatrie & Pädaudiologie, Bonn, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 96. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Koblenz, 28.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnoswF7

doi: 10.3205/12hnosw06, urn:nbn:de:0183-12hnosw063

Published: December 11, 2012

© 2012 Jahn et al.
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Hintergrund: Die Ursachen von Heiserkeit sind vielfältig. Bei Stimmbeschwerden, die länger als drei Wochen anhalten, sollte eine weiterführende laryngologische Abklärung erfolgen. Grundsätzlich werden organische von funktionellen Dysphonien unterschieden.Funktionelle Störungen können durch falschen Stimmgebrauch entstehen oder aber psychisch bedingt sein. Sie sind definiert als Störung des Stimmklanges, denen keine primär organische Veränderung des Kehlkopfes zugrunde liegt. Die Ätiologie liegt hierbei in einem Missverhältnis von individueller Leistungsfähigkeit und äußeren Anforderungen.

Bei funktionellen Stimmstörungen wird zwischen hyperfunktionellen und hypofunktionellen Störungsbildern unterschieden. Diese Einteilung wurde bereits 1937 durch den österreichischen Laryngologen Emil Fröschels empfohlen. Nach diesen grundlegenden Einteilungsprinzipien erfolgt im europäischen Raum die Klassifikation funktioneller Stimmstörungen noch heute.

Schlussfolgerung: Eine organisch bedingte Stimmstörung kann funktionelle Störungsbilder bedingen, genauso wie eine funktionelle Stimmstörung organische Veränderungen hervorrufen kann. So entwickeln sich beispielsweise Phonationsverdickungen bei übermäßiger Beanspruchung als sekundäres morphologisches Korrelat einer primär funktionellen Störung.

Andere Einteilungen von Stimmstörungen, z. B. aus dem nordamerikanischen Raum unterscheiden daher differenzierter, nämlich zwischen Stimmstörungen, die durch falschen Muskelgebrauch entstehen, sowie neurogenen Stimmveränderungen, strukturellen Veränderungen der Stimmlippen, systemischen Erkrankungen, die eine Stimmveränderung bedingen können und idiopathischen Stimmstörungen.


Literatur

1.
Böhme G. Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen. München/Jena: Urban & Fischer; 2003.
2.
Schönweiler R, Ptok M. Erkrankungen von Sprache, Stimme und Gehör. Hannover; 2000.
3.
Böhme G. Stimmstörungen im Alter. Bern:Huber; 2011.