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Einflussfaktoren und Therapieerfolge nach interdisziplinärer Versorgung rezidivierender Kopf-Hals-Malignome
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Published: | September 19, 2008 |
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Nach wie vor wird der Nutzen einer Rezidivtherapie sehr unterschiedlich beurteilt. Die Ergebnisse in der Literatur divergieren zum Teil erheblich und die beste Behandlungsstrategie bleibt unklar. Diese Untersuchung basiert deshalb auf einer retrospektiven Analyse von 54 Patienten, die wegen eines Karzinomrezidives im Kopf- und Halsbereich zwischen 1992 und 2003 in interdisziplinärer Zusammenarbeit am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein einer alleinigen oder kombinierten Brachytherapie unterzogen wurden. 44,4 % der Patienten erhielten bei der Primärtherapie eine Operation und postoperative Bestrahlung. Nur 14,8 % der Patienten bekamen eine alleinige chirurgische Therapie und 5,6 % eine präoperative Radiotherapie. Die Dosis der Bestrahlung in der Primärtherapie war im Mittel 61,7 Gy. 68 % der Rezidive befanden sich zu Beginn der Rezidivtherapie bereits in einem fortgeschrittenen Tumorstadium III/IV nach UICC. Bis zum 01.09.03 konnten 98 % der Patienten bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 19,5 Monaten erfasst werden. Die Gesamtüberlebensrate aller Patienten nach 2 und 5 Jahren beträgt 38 % und 11%. Sowohl das UICC Stadium des Rezidives als auch die Wahl der Brachytherapie selbst haben einen direkten Einfluss auf das Gesamtüberleben, die lokale Tumorkontrolle und das krankheitsfreie Überleben. Diese Ergebnisse unterstreichen den Einsatz einer alleinigen oder kombinierten Brachytherapie bei einer sorgsam ausgewählten Patientengruppe zur Verbesserung der Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten mit Rezidiven von Kopf-Halstumoren.