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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Ungewöhnlicher Gehörgangsfremdkörper als Ursache für das klinische Bild einer akuten Otitis bei einem Kleinkind

Meeting Abstract

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  • corresponding author Anne Maria Behrens - Nordstadtkrankenhaus Hannover, Hannover, Deutschland
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - Nordstadtkrankenhaus Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod641

doi: 10.3205/16hnod641, urn:nbn:de:0183-16hnod6417

Published: May 11, 2016

© 2016 Behrens et al.
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Einleitung: Die akute Mastoiditis tritt meist einige Tage nach einer Otitis media auf und stellt eine gefürchtete Komplikation dar, die einer sofortigen Therapie bedarf. Ein Häufigkeitsgipfel findet sich bei Kindern zwischen 2 und 5 Jahren.

Mit dem Vortrag sollen Fallstricke in der Diagnostik und Therapie aufgezeigt und Differentialdiagnosen diskutiert werden, wobei deutlich wird, dass sich nicht hinter jedem abstehenden Ohr eine akute Mastoiditis verbirgt.

Material: Eine 2½-jährige Patientin wurde mit dem Bild einer Mittelohrentzündung vorgestellt. Seit zwei Tagen sei Sekret aus dem Gehörgang abgegangen. Der Allgemeinzustand sei reduziert, die Ohrmuschel stünde seit dem Vortag ab. Es zeigte sich eine abstehende, gerötete Ohrmuschel sowie eine halbkreisförmige retroauriculäre Rötung der Haut. Das Mastoid war reizlos. Es bestand ein Tragusdruckschmerz und eine ipsilaterale Lymphadenitis. Der geschwollene Gehörgang war mit pulsierendem Sekret verlegt. Die Extraktion wurde von dem Kind nicht toleriert. Laborchemisch waren die Entzündungsparameter erhöht. Unter der Verdachtsdiagnose einer akuten Otitis media et externa mit Begleitperichondritis erfolgte die Aufnahme zur intravenösen Antibiose. Schwellung und Rötung der Ohrmuschel gingen zurück, die Pulsation persistierte. Zur weiteren Diagnostik wurde eine Bildgebung veranlasst, auf der man eine röntgendichte Struktur vorm Trommelfell sah. In Vollnarkose wurde eine Knopfbatterie aus dem Gehörgang entfernt, die sich im feuchten Milieu konsequent entladen hatte.

Fazit: Die Präsentation soll dafür sensibilisieren, auch bei vordergründig eindeutigen Befunden, die auf eine häufige Erkrankung hindeuten, bei Kindern einen Fremdkörper als Ursache in Betracht zu ziehen, insbesondere, wenn die Symptome unter adäquater Therapie persistieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.