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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Adenoidzystische Karzinome (AdzK) im Kopf-Hals-Bereich: Retrospektive Analyse eines Therapiekonzepts

Meeting Abstract

  • corresponding author Ludmilla Wegent - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg
  • Adrian Münscher - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg
  • Nikolaus Möckelmann - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod630

doi: 10.3205/16hnod630, urn:nbn:de:0183-16hnod6304

Published: March 30, 2016

© 2016 Wegent et al.
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Text

Einleitung: AdzK stellen als seltene Entität ca 1% aller Kopf-Hals-Malignome dar. Die häufigste Lokalisation sind die Speicheldrüsen, gefolgt von den Nasennebenhöhlen sowie exkretorischen Drüsen in anderen Lokalisationen. Klinisch präsentiert sich das AdzK durch ein langsames Wachstum mit meist perineuraler Invasion. Der Therapie-„Gold-Standard" ist die radikale Tumorresektion, gefolgt von einer Radiotherapie.

Methoden: In die Analyse wurden Patienten mit einem AdzK im Kopf-Hals-Bereich des Zeitraumes 1989-2014 eingeschlossen, die in der HNO-Klinik des UKE behandelt wurden. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der durchgeführten Therapien und der Rezidiv- und Fernmetastasierungssituation.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 27 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 57,8 Jahren eingeschlossen werden, die sich im Zeitraum von 2010-2014 in der Tumornachsorge befanden. Am häufigsten fand sich das AdzK in den großen Speicheldrüsen (62,9%), gefolgt von den Nasennebenhöhlen (18,5%) und der Mundhöhle (7,4%). Während zum Zeitpunkt der Erstdiagnose keiner der Patienten eine LK-Metastasierung aufwies, zeigten 6 Patienten initial eine Fernmetastasierung. 9 von 27 Patienten entwickelt ein lokoregionäres Rezidiv, 5 von diesen Patienten zeigten zusätzlich eine distante Metastasierung. Abhängig vom AZ wurde dann ein individuelles Behandlungskonzept angewendet, das meist eine chirurgische Therapie, sowohl lokoregionär als auch distant, beinhaltete. Eine Chemotherapie bzw. Radiatio wurden alternativ durchgeführt. Das 3-JÜR betrug 90%.

Schlussfolgerung: Das AdzK zeigt eine hohe Rezidivrate, auch viele Jahre nach Diagnosezeitpunkt. Eine engmaschige Tumornachsorge über 5-Jahresnachsorge ist deshalb sinnvoll. Aufgrund der geringen Fallzahlen wäre eine multizentrische Analyse erforderlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.