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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Differentialdiagnostik bei Xerostomie und rezidivierenden Speicheldrüsenschwellungen: Ein multimodaler Diagnosepfad

Meeting Abstract

  • corresponding author Michael Szyper - Klinikum Rechts der Isar München, München
  • Benedikt Hofauer - Klinikum Rechts der Isar München, München
  • Naglaa Mansour - Klinikum Rechts der Isar München, München
  • Hans Peter Niedermeyer - Klinikum Rechts der Isar München, München
  • Andreas Knopf - Klinikum Rechts der Isar München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod628

doi: 10.3205/16hnod628, urn:nbn:de:0183-16hnod6282

Published: March 30, 2016

© 2016 Szyper et al.
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Text

Einleitung: Die Xerostomie und rezidivierende Speicheldrüsenschwellungen sind Kardinalsymptome des primären Sjögren-Syndroms (pSS), das klinisch von der idiopathischen Sicca, der Sarkoidose und von Lymphomen zu differenzieren ist. Die Biopsie ist ein entscheidender diagnostischer Schritt, welcher nicht zwangsläufig an den großen Speicheldrüsen erfolgen muss.

Wir entwickelten einen Diagnosepfad, welcher anhand weniger klinischer Charakteristika eine stringente Entscheidungsfindung ermöglicht.

Methoden: 144 Patienten mit einer rezidivierenden Sicca u/o Speicheldrüsenschwellung wurden eingeschlossen. Der sonographische Nachweis polyzystischer glandulärer Auflockerungen (PCG) und einer zervikalen Lymphadenopathie (LAP) wurden ebenso wie die AECG-Kriterien des pSS in einen Interventionspfad strukturiert. Die statistische Auswertung der Sensitivität und Spezifität erfolgte mittels Fischer’s exact test.

Ergebnisse: Vom Gesamtkollektiv (n=144) wurden 13 Patienten einer Halslymphknotenexstirpation unterzogen, darunter befanden sich 61,5% (n=8) Sarkoidosen sowie 15,4% (n=2) Lymphome.

Die Histologie von 20 polyzystischen Speicheldrüsenauflockerungen verteilte sich auf 45% (n=9) Lymphome, 15% (n=3) Sarkoidosen sowie 40% (n=8) pSS. Beide zuvor genannten Methoden konnten zusammen je 100% der Lymphome (n=11) und Sarkoidosen (n=11) identifizieren. Bei 35 Patienten wurde zur Diagnosesicherung des pSS eine Lippenbiopsie benötigt. Nach Abschluss des diagnostischen Algorithmus fanden sich 61 pSS, 61 idiopathische Sicca, 11 Sarkoidosen sowie 11 Lymphome.

Schlussfolgerung: Die Kombination von LAP und PCG sind sichere Prädiktoren für Lymphome oder Sarkoidosen im untersuchten Kollektiv. Dies rechtfertigt eine frühzeitige invasive Diagnostik und ermöglicht eine zuverlässige Selektion von Risikopatienten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.