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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Eine Fluoreszenzstudie zur Hygiene bei der HNO-Untersuchung: Die alleinige Händedesinfektion vorher und nachher ist nicht ausreichend

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christian Rohrmeier - Universitäts-HNO-Klinik, Regensburg
  • Wulf Schneider-Brachert - Institut für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod605

doi: 10.3205/16hnod605, urn:nbn:de:0183-16hnod6059

Published: March 30, 2016

© 2016 Rohrmeier et al.
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Steigende Ansprüche an Patientensicherheit und Maßnahmen der Qualitätssicherung, aber auch die Problematik multiresistenter Keime verstärken die Notwendigkeit hygienisch korrekten Arbeitens. In dieser Studie sollten hygienisch relevante Stellen bei der HNO-Untersuchung ausgemacht und mögliche Verbesserungsstrategien untersucht werden.

Von 5 Untersuchern (unterschiedliche Berufserfahrung; PJ, 1.-7. Jahr), deren Hände mit Fluoreszenz-Creme benetzt waren, wurde eine komplette HNO-Untersuchung durchgeführt. Kontaminierungen insbesondere an der Untersuchungseinheit und am Instrumentarium wurden registriert. Es erfolgte eine Gewichtung des Kontaminierungssrisikos mittels eines 3-Punkte Scores, der die Fläche, die Instrumente und das potentielle Übertragungsrisikos auf Schleimhäute bzw. offene oder entzündete Hautpartien des Patienten bewertet hat.

Der Kontaminierungs-Score war bei den Untersuchern mit im Mittel 87,4 Punkten (±3,6; 83-93) sehr hoch. Die Umsetzung von einzelnen Hygienemaßnahmen führte zu einer Verbesserung des Scores: z.B. Händedesinfektion (81,8), zusätzlich Patientenstuhldesinfektion (79,8), Desinfektion wichtiger Flächen (69,8), Bereitstellen von Standardinstrumenten (60,2) oder aller Instrumente (32,2), Desinfektion aller relevanten Flächen und Bereitstellen aller Instrumente (7,4), zusätzlich Desinfektion des kompletten Endoskops samt Okulartrichter (1,8).

Unsere Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass nur eine strukturierte Bündelung von Hygienemaßnahmen unter Einbeziehung aller identifizierten Übertragungsrisiken (Hände, Fläche, Instrumente) im Sinne eines infektionspräventiven Bündels einen sicherer Schutz vor möglichen Übertragungsereignissen darstellt. Die alleinige Händedesinfektion vor und nach einer Untersuchung ist keine ausreichende Hygienemaßnahme.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.