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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Der stationäre Behandlung des älteren HNO-Patienten: ein Vergleich zwischen alten (75-79 Jahre) und sehr alten Patienten (>80 Jahre)

Meeting Abstract

  • corresponding author Julia Ritter - HNO- Klinik Jena, Jena
  • Inga Weißenborn - HNO-Klinik Jena, Jena
  • Katharina Geißler - HNO-Klinik Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod604

doi: 10.3205/16hnod604, urn:nbn:de:0183-16hnod6049

Published: March 30, 2016

© 2016 Ritter et al.
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Text

Einleitung: Im Hinblick auf den demographischen Wandel wurden die Charakteristika, Komorbiditäten und stationäre Behandlungsmerkmale von alten Patienten (75-79 Jahre) und sehr alten Patienten (>80 Jahre) in einem Universitätsklinikum verglichen.

Methoden: 144 alte Patienten und 143 sehr alte Patienten waren 2012 in stationärer Behandlung. Mithilfe von Regressionsmodellen wurden Prädiktoren für Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen durch univariate und multivariate Analysen untersucht.

Ergebnisse: Die häufigsten Gründe für eine stationäre Aufnahme waren Ohrerkrankungen (30%) sowie Erkrankungen der Nase und der Nasennebenhöhlen (23%). Die Basis- und Krankheitscharakteristika wiesen in den beiden Gruppen keine Unterschiede auf. Die Dauer des stationären Aufenthaltes war bei sehr alten Patienten nicht verlängert (p=0.827). Eingeschränkte Mobilität (p=0.017), unterstützte Nahrungsaufnahme (p=0.017) und Vorhandensein eines Hörgeräts (p<0.0001) waren unabhängige Prädiktoren für die sehr alten Patienten. Eine Polymedikation bestand bei sehr alten Patienten seltener (p=0.017). Die Einnahme kardiovaskulärer Medikamente (p=0.009) oder psychotherapeutischer Medikamente (p=0.045) fand sich häufiger bei sehr alten Patienten. 52% der Patienten wurden chirurgisch, 48% konservativ behandelt. Sehr alte Patienten erhielten signifikant häufiger eine antibiotische Therapie (p<0.0001). Die Komplikationsraten für die chirurgischen und konservativen Fälle unterschieden sich nicht (p=0.686 und p=0.524).

Schlussfolgerung: Auch wenn die Komorbiditäten bei stationär behandelten sehr alten Patienten im Vergleich zu den alten Patienten noch zunehmen, unterscheiden sich die Charakteristika der Erkrankungen, der Therapie und der Komplikationen zwischen beiden Gruppen nichtrelevant.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.