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Untersuchungen zur Donormorbidität bei suprafaszialer Hebung von Radialistransplantaten
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Das Heben eines Radialistransplantates ist in sub- oder suprafaszialer Technik möglich. Dabei sind in der Literatur höhere Raten an Wundheilungsstörungen im Donorgebiet bei subfaszialer Technik beschrieben. In unserer Klinik führen wir eine suprafasziale Technik durch; die Deckung erfolgt mittels Vollhaut. Dabei wurden einige Patienten in Blutleere, die übrigen in Blutfülle operiert. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Langzeitfunktion von Hand und Unterarm nach suprafaszialer Radialistransplantatentnahme zu untersuchen.
Methoden: Bei 30 Patienten wurde retrospektiv der Wundheilungsverlauf am Unterarm anhand der Patientenakten aufgearbeitet. Daneben erstellten wir auf Grundlage des Michigan Hand Outcomes Questionnaire (MHQ) einen modifizierten Fragebogen, der wichtige Hand- und Unterarmfunktionen abfragt. Des Weiteren untersuchten wir mit einer Range-of-Motion-(ROM-)Messung verschiedene Bewegungsausmaße der Hand und des Unterarms. Dabei vergleichen wir den Spenderarm mit dem Gegenarm. Daneben wurden mögliche Einflussfaktoren wie Blutleere, Tabakkonsum, Diabetes, Adipositas und pAVK geprüft.
Ergebnisse: Bei keinem Patienten kam es zu ausgedehnten Wundheilungsstörungen mit einem Freiliegen der Sehnen oder stärkeren Verwachsungen. Im modifizierten MHQ erzielte der Donorarm in Bezug auf Funktion, Arbeits- und Alltagstauglichkeit gute bis sehr gute Ergebnisse. Die ROM-Messungen zeigten keine Funktionseinschränkungen. Es ergab sich kein signikanter Einfluss der weiteren untersuchten Faktoren.
Schlussfolgerung: Das Verfahren der suprafaszialen Transplantatentnahme führt zu einer geringen Donormorbidität. Unmittelbar vergleichende Untersuchungen mit der subfaszialen Technik wären nötig, um einen Vorteil herausarbeiten zu können.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.